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bis der Mor=gen=stern er=wacht! Laßt die Stun=den
uns be=flü=geln, hier ist ech=ter deut=scher Wein, aus=ge=
preßt auf deutschen Hü=geln und ge=reift am al=ten Rhein.
2. Wer im fremden Tranke prasset, meide dieses freie Land! Wer
der Rheines Gaben hasset, trink als Knecht am Marnestrand! Singt
in lauten Wechselchören! Dichter, die das Herz erfreun (Orig.: Ebert,
Hagedorn und Gleim) sollen uns Gesänge lehren; |: Liederklang würzt
uns den Wein. (denn wir lieben deutschen Wein.) :|
3. Jeder Fürst im Lande lebe, der es treu und redlich meint!
Jedem wackern Deutschen gebe Gott den wärmsten Herzensfreund und
ein Weib in seine Hütte, das ihm sei ein Himmelreich, und ihm Kinder
geb, an Sitte ihrem braven Vater gleich.
4. Leben sollen alle Schönen, die, von fremder Thorheit rein, nur
des Vaterlandes Söhnen ihren keuschen Busen weihn! Deutsche Red=
lichkeit und Treue mach uns ihrer Liebe Wert. Drum, wohlan, der
Tugend weihe jeder sich, der sie begehrt.
5. Trotz geboten allen denen, die mit Galliens Gezier unsre
Muttersprache höhnen, ihrer spotten wollen wir! Ihrer spotten! Aber,
Brüder, stark und deutsch, wie dieser Wein, sollen immer unsre Lieder
bei Gelag und Mahlen sein.
1. Auf, laßt die Gläser klingen, daß es beim muntern Singen
|: recht hell dazwischen schallt! :| Laßt leben, was da lebet, und gute
Laune hebet, |: daß laut das Echo hallt! :| Halli, hallo, halli, hallo,
der Frohsinn gedeihe in unserer Reihe. Halli, hallo, halli, hallo, der
Frohsinn lebe hoch!
2. Wir wissen, daß auf Erden es nie kann schöner werden, als
jetzt zur Jugendzeit. Drum nützet es recht weise, das Stückchen Erden=
reise, die Jugendherrlichkeit. Halli, hallo ec.
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3. In Liebchens Augensterne da schaun wir, ach, so gerne; ihr
weihen wir dies Glas. Wenn auf der Welt nichts bliebe als ihre
Treu und Liebe, der Himmel wäre das.
4. Die Freundschaft bleibt die Kette, hier und an jeder Stätte,
die uns zusammen hält. Reicht euch die Bruderhände, bleibt Freunde
bis ans Ende auf dieser schönen Welt.
Ad. v. Reiche.
142. Freude. (IV. 98.)
Leicht u. anmutig.
Otto Lob. 1896.
1.Auf leich=ten Fü=ßen kommt ge=gan=gen die
Freu=de zu dem fro=hen Mahl, der Ro=sen=schimmer ih=rer
Wan=gen er=leuch=tet hell den stol=zen Saal; es
grü=ßet sie mit Ju=bel=ru=fen der muntern Gä=ste lau=ter
Chor, und lä=chelnd ü=ber Mar=mor=stu=fen schwebt
sie zu ih=rem Thron empor; und lä=chelnd ü=ber Marmor=
stu=fen schwebt sie zu ih=rem Thron em=por.