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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:225

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 448, 449
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[448]

     5. „Kloster ist nicht mein Verlangen, du bist selbst nicht nein=
gegangen, und wenn’s allen so sollt gehn, möcht ich mal die Klöster
sehn!”

Um 1771.


          496.     Jägerlied.     (IV. 174.)

     Lebhaft. 1827. (F. E. Gehrike?).

     1. Im Wald und auf der Hei=de, da such ich mei=ne
Freu=de, ich bin ein Jä=gers=mann, ich bin ein Jägers=
mann! Die Forsten treu zu he=gen, das Wild=bret zu er=
le=gen, mein Lust hab ich dar=an, mein Lust hab ich dar=
an. Hal=li, hal=lo, hal=li hal=lo! mein
Lust hab ich dar=an. Hal=li, hal=lo, hal=li, hal=lo! mein
Lust hab ich dar=an. - Hal=li, hal=lo, hal=
[449] li, hal=lo! mein Lust hab ich da=ran.

2. Trag ich in meiner Tasche ein Trünklein in der Flasche, |: zwei
Bissen liebes Brot, :|: brennt lustig meine Pfeife, wenn ich den Wald
durchstreife, :|: da hat es keine Not. :| Halli, hallo ec.

3. Im Walde hingestrecket, den Tisch mit Moos mir decket die
freundliche Natur; den treuen Hund zur Seite, ich mir das Mahl be=
reite auf Gottes freier Flur. Halli, hallo ec.

4. Das Huhn im schnellen Zuge, die Schnepf im Zickzackfluge
treff ich mit Sicherheit; die Sauen, Reh und Hirsche erleg ich auf
der Birsche, der Fuchs läßt mir sein Kleid. Halli, hallo ec.

5. Und streich ich durch die Wälder, und zieh ich durch die Felder
einsam den vollen Tag: da schwinden mir die Stunden gleich flüch=
tigen Sekunden, tracht ich dem Wilde nach. Halli, hallo ec.

6. Wenn sich die Sonne neiget, der feuchte Nebel steiget, mein
Tagwerk ist gethan, dann zieh ich von der Heide zur häuslichstillen
Freude, ein froher Jägersmann. Halli, hallo ec.

Wilhelm Bornemann 1816.


          497.     Rinaldini.

     Singw.: Preisend mit viel schönen Reden ec.

     1.In des Waldes tiefsten Gründen, in den Höhlen tief versteckt
ruht der Räuber allerkühnster, bis ihn seine Rosa weckt.

     2. „Rinaldini!” ruft sie schmeichelnd, - „Rinaldini, wache auf!
Deine Leute sind schon munter, längst schon ging die Sonne auf.”

     3. Und er öffnet seine Augen, lächelt ihr den Morgengruß; sie
sinkt sanft in seine Arme und erwidert seinen Kuß.

     4. Draußen bellen laut die Hunde, alles strömet hin und her, jeder
rüstet sich zum Streite, ladet doppelt sein Gewehr.

     5. Und der Hauptmann, schon gerüstet, tritt nun mitten unter sie:
„Guten Morgen, Kameraden, sagt, was giebt’s denn schon so früh?“

     6. „„Unsre Feinde sind gerüstet, ziehen gegen uns heran.““ „Nun,
wohlan! sie sollen sehen, daß der Waldsohn fechten kann.“

     7. „Laßt uns fallen oder siegen!” Alle rufen: „„Wohl, es sei!““
Und es tönen Berg und Wälder ringsherum vom Feldgeschrei.

     8. Seht sie fechten, seht sie streiten, jetzt verdoppelt sich ihr Mut;
aber ach, sie müssen weichen, nur vergebens strömt ihr Blut.