1. Wohl wachsen auch Trauben am Neckar und Main, auch will
ich wohl glauben, es mundet ihr Wein, |: und doch ist’s der eine nur,
der mir gefällt: der Tropfen vom Rheine, der beste der Welt :|: Schenk
nur ein, nur ein! Schenk nur ein, nur ein! Schenk nur ein den
goldnen Feuerwein!:|
2. Von heimischer Traube der köstliche Saft, den heimischer
Boden erzeugt und erschafft — kann’s Schöneres geben landaus und
landein als rheinische Reben und rheinischen Wein? Schenk nur ein ec.
3. Der rollt durch die Adern wie flüssiges Gold, umfängt Herz
und Sinne so mild doch und hold, und hell sprühn die Funken des
Geistes empor, wenn scharf wir getrunken im jubelnden Chor. Schenk
nur ein ec.
4. Und bleibt er der Meister, und wenn’s ihm gelingt, daß schließ=
lich die Geister zu Boden er zwingt, mag er mich besiegen der feurige
Held, ich ruf im Erliegen noch laut in die Welt: Schenk nur ein ec.
Protze (Elberfeld). 1889.
431. Die Rheingauer Glocken. (IV. 178.)
Flott.
Johannes Schondorf.
1. Wo’s gu=ten Wein im Rhein=gau giebt, läßt
2. Doch wo die Re=be schlecht ge=deiht, muß
3. Mein Sohn, wenn du den Ton ver=nimmst, da
man den Mund nicht trok=ken, drum, wer ein fei=nes
man die Ä=pfel pres=sen. Da wird gar klein die
kann dein Herz nicht la=chen, da rat’ ich, daß du
Tröpf=chen liebt, be=acht den Klang der Glocken. Merk,
Se=lig=keit dem Ze=cher zu=ge=mes=sen. Der
wei=ter schwimmst in dem be=kränz=ten Nachen. Doch [391] ob du hörst den vol=len Baß, ob dünn, ob schwach der
Trank ist matt, des Geld ist rar, man spart an Glock und
wo das Baß=ge=läut er=scholl, da keh=re nicht, mein
Ton summ! Wo ed=le Sor=ten ruhn im Faß, da
Klöp=pel und von dem Turm hört im=mer=dar man
Sohn, um, da la=be dich nur an=dacht=voll und