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Allerseelen (Ebersberger)

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Textdaten
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Autor: Karl Ebersberger
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Titel: Allerseelen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 756
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1890
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[756]
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Allerseelen.

(Zu dem nebenstehendem Bilde.)

Willst du der Erde tiefstes Leid
Hin zu den stillen Gräbern tragen,
O, gehe nicht zur Frühlingszeit,
Geh in des Herbstes späten Tagen.

5
Geh, wenn die letzte Blume stirbt

Am Todeshauch der rauhen Lüfte,
Geh, wenn das letzte Blatt verdirbt,
Das kosend noch umschlang die Grüfte!

Geh, wenn die Trauerweiden kahl

10
Die letzten frost’gen Thränen weinen

Und ihre Blätter silberfahl
Sich kräuseln auf den Leichensteinen!

So steht der Mensch, an Hoffnung leer
Wie sie, gebeugt, den Blick nach unten,

15
Das Aug’ hat keine Thräne mehr,

Das Herz hat keinen Trost gefunden.

Aus ist das Spiel, kein Mißton dringt
Hinab bis zu des Müden Stätte,
Der letzte Erdenlaut verklingt –

20
Ja, wer’s schon überstanden hätte!
Dr. K. Ebersberger.
[757]

Allerseelen.
Zeichnung von M. Ebersberger.