ADB:Zarbl, Johann Baptist
Hurter’s Nomenclator ed. 2, III, 1167 angegeben ist). Was die Geschichte seines Bildungsganges betrifft, so findet sich in seinen Reise-Erinnerungen eine dankbare Erwähnung des Abtes von Reichersberg am Inn, dem er Alles verdanke, der ihn „vom Pfluge zum Altare geführt“ habe. Seit dem Studienjahre 1817/18 war er an der Universität Landshut immatriculirt; am 19. September 1819 empfing er die Priesterweihe. In den Jahren 1826–1830 war Z. Subregens am erzbischöflichen Clericalseminar zu Freising, 1830–1838 Director desselben, zugleich Rector des Lyceums und Professor der Pädagogik, Pastoraltheologie, Homiletik und Katechetik an demselben, seit 18. November 1834 auch erzbischöflicher geistlicher Rath. Sodann war er von 1838–1845 Stadtpfarrer zu St. Jodok in Landshut. Im J. 1845 wurde er als Domdechant nach Regensburg berufen, am 25. Januar 1848 zum Dompropst daselbst ernannt und am 19. Juni als solcher instituirt. 1849 verlieh ihm die theologische Facultät der Universität München die Doctorwürde. – Unter dem Titel: „Aus dem Tagebuch eines Reisenden“ schilderte Z. in der Zeitschrift „Eos. Münchener Blätter für Litteratur und Kunst“, Jahrg. 1829 (Nr. 186 ff.) und 1830 (Nr. 1–76 mit Unterbrechungen) die Eindrücke einer Reise durch einen Theil Oberösterreichs und des Salzkammergutes, besonders auch die Eindrücke, die er aus dem Besuche der auf dem Wege berührten Klöster Reichersberg, St. Florian, Kremsmünster und Admont empfangen hatte. Diese Reiseschilderung ließ Z. dann auch in Buchform erscheinen unter dem Titel: „Erinnerungen aus einer Reise durch einige Abteien in Oesterreich und das k. k. obderensische Salzkammergut“ (Regensburg 1831; 2. Aufl. 1836). Seine anderweitige schriftstellerische Thätigkeit bewegt sich theoretisch und praktisch auf dem Gebiete der Homiletik. Sein wissenschaftliches Hauptwerk ist das „Handbuch der Homiletik“ (Landshut 1838), das als Ergebniß seiner Lehrthätigkeit in diesem Fache erschien, nachdem er inzwischen das Pfarramt in Landshut angetreten hatte. (Vgl. darüber die Recensionen in der Theologischen Quartalschrift 1840, S. 206–221, und im Katholik Bd. 74, S. 304–318.) Während seiner Thätigkeit in Landshut gab er sodann eine Zeitschrift unter dem Titel „Der Seelsorger“ heraus, 7 Jahrgänge (Landshut 1839–1845). Sein letztes umfangreicheres Werk, das er als Dompropst veröffentlichte, sind die „Predigtentwürfe auf alle Sonn- und Festtage des katholischen Kirchenjahres (4 Bände, Regensburg 1848–1851), in welchem Werk, das theilweise bereits im „Seelsorger“ veröffentlichtes Material zusammenstellt, mit neuem vermehrt, sieben vollständige Jahrgänge solcher Skizzen enthalten sind. Die zweite Hälfte des 4. Bandes enthält eine Anzahl von ausgeführten Predigten, Fest- und Gelegenheitspredigten, die Z. an verschiedenen Orten gehalten hatte. Mehrere solche Gelegenheitspredigten hatte er früher in Freising und Landshut einzeln im Druck erscheinen lassen. (Vgl. Katholik Bd. 46, S. 127; Bd. 56, S. 294 f.; Bd. 64, S. 208; Bd. 70, S. 93; Bd. 77, S. 220, 222. J. Kehrein, Geschichte der katholischen Kanzelberedsamkeit der Deutschen, Bd. I, S. 475, 477.) Endlich ist noch zu nennen: „Das betrachtete Vater unser, oder Morgen- und Abendgebete nach den 7 Bitten; nebst Anhang. Zunächst für Cleriker“ (Landshut 1840).
Zarbl: Johann Baptist Z., katholischer Theologe, geboren am 7. Juni 1794 zu Eggerding im Innviertel, † am 30. Juni 1862 (nicht 1868, wie in- [696] M. Permaneder, Annales Universitatis Ingolst.-Landish.-Mon., P. V. (1859), p. 366 s. – Schematismus der Geistlichkeit des Erzbisthums München und Freising (für d. J. 1842). – Schematisms der Geistlichkeit des Bisthums Regensburg (für d. J. 1862). – Bayerische Zeitung (München) 1862, Nr. 165, 3. Juli, S. 1084.