Zum Inhalt springen

ADB:Winder, Engelbert

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Winder, Engelbert“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 388, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Winder,_Engelbert&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:32 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Windeck, Johann Paul
Band 43 (1898), S. 388 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juli 2017, suchen)
Engelbert Winder in Wikidata
GND-Nummer 139106979
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|43|388|388|Winder, Engelbert|Hermann Arthur Lier|ADB:Winder, Engelbert}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=139106979}}    

Winder: Engelbert W., Philolog und Dichter, wurde am 29. Januar 1848 zu Bildstein bei Bregenz geboren. Er besuchte das Gymnasium in Feldkirch und studirte dann an den Universitäten zu München und Wien Philologie. Nachdem er im J. 1872 für kurze Zeit Supplent am Landstraßer Gymnasium in Wien gewesen war, wurde er als Lehrer an das Stadtgymnasium nach Bozen berufen und im J. 1881 als Professor an das Gymnasium zu Innsbruck versetzt. Er starb in Meran, wohin er sich begeben hatte, um Heilung von seinen Lungenleiden zu suchen, am 7. December 1891. W., dem die gütige Fama nachrühmte, daß er der bedeutendste Dichter Vorarlbergs seit Hugo von Montfort gewesen sei, ließ im J. 1889 zur Feier des österreichischen Kaiserjubiläums eine historische Dichtung: „Rudolf der Stifter in Tirol“ (Innsbruck) erscheinen, in der er den Heimfall der Grafschaft Tirol an Oesterreich nach dem frühen Tode Meinhard’s IV. erzählt. Das Werk zeugt von treuer Gesinnung gegen das österreichische Kaiserhaus, steht aber in poetischer Hinsicht nicht sehr hoch. Als Litterarhistoriker versuchte sich W. in einer kurzen Würdigung seines Landsmanns Hermann v. Gilm (H. v. Gilm, seine Gedichte und Einführung in die Litteratur, Innsbruck, Wagner, 1889), die er zuerst in dem „Boten für Tirol und Vorarlberg“ veröffentlichte. Aus Programmabhandlungen des k. k. Staatsgymnasiums in Innsbruck von den Jahren 1887–1890 ging seine ebenso brauchbare als wichtige Darstellung der „vorarlberger Dialectdichtung“ hervor (Innsbruck 1890). Wie sein Schwiegervater, der bekannte Arzt Dr. Greising in Feldkirch, zählte W. zu den Mitgliedern der conservativen Partei in Tirol.

Vgl. Franz Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts, 4. Aufl., Leipzig (1896), IV, 358. – Blätter für litterarische Unterhaltung, Leipzig 1889, I, 213, 214. – Dresdner Anzeiger, 1891, Nr. 346, 6. Beilage S. 27 (nach der Wiener Zeitung).