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ADB:Werdy, Friedrich August

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Artikel „Werdy, Friedrich August“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 55 (1910), S. 384–385, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Werdy,_Friedrich_August&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 06:39 Uhr UTC)
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Werdy **): Friedrich August W., Schauspieler, geboren zu Dresden im J. 1770, kam schon im Alter von dreizehn Jahren nach Mannheim, wo er sich für die Musik ausbilden sollte. Er war so musikalisch veranlagt, daß er schon mit fünfzehn Jahren unter der Direction des Concertmeisters Fränzel als Volontär in das Orchester des dortigen Theaters aufgenommen wurde. Im J. 1789 ging er zum Schauspiel über und debütirte als Friedlein in den „Gläubigern“. Iffland nahm sich seiner auf das wärmste an und empfahl ihn, da er in Mannheim nicht vorwärts kommen konnte, an Friedrich Ludwig Schröder nach Hamburg, bei dessen Truppe er zu Ostern 1791 aufgenommen wurde. Er gehörte ihr sieben Jahre lang an, bis er, veranlaßt durch einen Zwist mit Schröder, sein Hamburger Engagement aufgab, um an das Theater in Frankfurt a. M. überzusiedeln. Sein Ruf verbreitete sich hier von Jahr zu Jahr mehr. Er galt als ein vortrefflicher Liebhaber und wurde als solcher auch auf seinen auswärtigen Gastspielen in Wien, Berlin, Stuttgart und Dresden gefeiert. In Dresden gefiel er so gut, daß er von dem damaligen Intendanten, dem Grafen Vitzthum v. Eckstädt, im J. 1818 für die dortige Bühne gemeinsam mit seiner Frau, Friederike Margareta geb. Port († 1860), Wittwe des Weimarer Schauspielers Heinrich Voß, engagirt wurde; dort war er in dem Fache der Väter und polternden Alten, und vorübergehend mit der Führung der Regie betraut, bis zu seinem durch eine Magenverhärtung herbeigeführten Tode am 11. August 1847 thätig. Zu seinen besten Rollen gehörte der Shylock in Shakespeare’s „Kaufmann von Venedig“. Karl Maria v. Weber war gerade über diese Leistung entzückt und erklärte ihn für einen wirklichen Künstler. Aber auch als Oberförster, Odoardo, Feldern, Kottwitz und Ranzau war er hervorragend und fand den vollen Beifall des Dresdener Theaterpublicums.

Almanach für Freunde der Schauspielkunst auf das Jahr 1848. 12. Jahrg., Berlin 1848, S. 62–64. – Eduard Devrient, Geschichte der deutschen Schauspielkunst. 3.–5. Bd. Leipzig 1848–1874. (Register.) – [385] Ferdinand Gleich, Aus der Bühnenwelt. 1. Bd., Leipzig 1866, S. 176 bis 184. – Rob. Prölß, Geschichte des Hoftheaters zu Dresden. Dresden 1878, S. 431, 482. – Briefe von A. W. Iffland und F. L. Schröder an den Schauspieler Werdy. Hrsg. von Otto Devrient. Frankfurt a. Main 1881. – Ludwig Eisenberg, Großes Biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im 19. Jahrh. Leipzig 1903, S. 1114, 1115 u. 1074, 1075.

[384] **) Zu S. 43.