ADB:Weber, Friedrich (Botaniker)
Daniel Matthias Heinrich Mohr (s. A. D. B. XXII, 65) herausgegebenen Schriften. Beide Gelehrte bereisten 1803 die südlichen Provinzen Schwedens im Interesse der Anknüpfung eines persönlichen Verkehrs mit den dort lebenden Naturforschern und behufs Besichtigung ihrer Sammlungen und veröffentlichten ihre Reiseeindrücke in einer 1804 erschienenen Schrift: „Naturhistorische Reise durch einen Theil Schwedens“. Die neu gefundenen Pflanzen, meist Fadenalgen, sind in einem dem Buche beigegebenen Index namentlich aufgeführt. Ferner ließen sie in demselben Jahre unter dem Titel: „Archiv für die systematische Naturgeschichte“ eine Zeitschrift erscheinen, welche Originalaufsätze systematischer Natur aus allen drei Reichen der beschreibenden Naturwissenschaften bringen sollte. Es kam nur der erste Theil des ersten Bandes [295] heraus. Sie wurde aber fortgesetzt unter der Aufschrift: „Beiträge zur Naturkunde“ und brachte es auf zwei Bände, die beziehentlich 1805 und 1810 erschienen. Endlich ist als gemeinsame Arbeit Mohr’s und Weber’s noch zu nennen ein „Botanisches Taschenbuch auf das Jahr 1807“. Der zweite Titel: „Handbuch der Einleitung in das Studium der kryptogamischen Gewächse“ bezeichnet noch genauer den hiermit verfolgten Zweck. Der erste Theil bietet eine gründliche Beschreibung der zur Zeit bekannten deutschen Farne, Laub- und Lebermoose und ist von 12 Tafeln begleitet. Eine Fortsetzung des Werkes erfolgte nicht. Von selbständigen Arbeiten Weber’s sind besonders folgende anzuführen: „Botanische Brefe an Prof. Kurt Sprengel“ (1804), ein „Prodromus historiae muscorum hepaticorum“ (1815) und ein Verzeichniß der im Kieler botanischen Garten gezogenen Gewächse unter dem Titel: „Hortus Kiliensis“ (1822).
Weber: Friedrich W., geboren zu Kiel am 3. August 1781, † ebendaselbst am 21. März 1823, studirte in seiner Vaterstadt Medicin und Naturwissenschaften, wurde 1801 zum Dr. phil. promovirt und erhielt 1802 die Stelle eines Aufsehers am akademischen Krankenhause. Im J. 1804 erlangte er die Würde eines Adjuncten der philosophischen Facultät und ein Jahr später eine außerordentliche Professur der Philosophie. Nachdem er dann 1805 auch den Doctortitel bei der medicinischen Facultät sich erworben, wurde er 1810 Aufseher des botanischen Gartens und 1811 außerordentlicher Professor der Medicin. Neben entomologischen und medicinischen Artikeln verfaßte er eine ganze Reihe botanischer Arbeiten beschreibenden Inhalts vorzugsweise auf dem Gebiete der Kryptogamenkunde. Sie beanspruchen gegenwärtig nur noch historisches Interesse. Am bekanntesten geworden sind die zusammen mit seinem Amtsgenossen an der Kieler Universität,