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ADB:Verdonck, Cornelius

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Artikel „Verdonck, Cornelius“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 615, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Verdonck,_Cornelius&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 07:09 Uhr UTC)
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Verdonck: Cornelius V., auch Verdonec, Verdoneq und Verdoncq geschrieben, ein Componist des 16. bis 17. Jahrhunderts, der in Turnhout (Provinz Antwerpen) um 1563 geboren ist, denn das Epitaph, welches Straeten 3. Bd. S. 207 mittheilt, datirt seinen Tod mit dem 4. Non. Jul. anno 1625 und bezeichnet sein Alter mit 62 Jahren. Am 15. Juni 1572 kommt er als Knabensänger an die spanische Hofcapelle. Straeten 8. Bd. S. 93 u. 99 glaubt, in Madrid; doch da König Philipp II. auch in Brüssel eine Capelle hielt, so ist es wohl glaublicher, daß er dort als Sänger Verwendung fand. Straeten fand ihn in den Acten noch mehrfach wieder, so im J. 1584 als „moço de capilla“, dann 1585 als „jornada“ und 1590 und 93 wieder als moço de capilla, Aemter, die in der Capelle einen zu gleicher Zeit auch verwaltenden Dienst umfaßten. (Straeten Bd. 8 S. 111, 112, 161, 168 und 413 theilt das Namenfacsimile Verdonck’s mit.) Im Bd. 3 S. 206 wird ein Document mitgetheilt, worin er als Musiker der Capelle der Gouvernante der Niederlande bezeichnet wird, datirt vom 29. Januar 1622. Fétis irrt darin, daß er ihn den größten Theil seines Lebens in Antwerpen zubringen läßt, anfänglich im Dienste des Schatzmeisters Corneille de Prun, dann beim Gouverneur Jean-Charles de Cordes. Möglich, daß sich V. hin und wieder besuchsweise bei den genannten Männern aufhielt, aber nach den oben mitgetheilten Documenten überhaupt in Antwerpen nie ansässig war, mit Ausnahme seiner letzten oder des letzten Lebensjahres, denn nach dem Epitaph wurde er im Carmeliterkloster zu Antwerpen begraben, so daß man annehmen kann, daß er sich in das Kloster nach 1622 zurückgezogen hat. Von seinen Compositionen erschien ein Magnificat auf einem großen Einzelblatte, Antwerpen 1584, und eine Sammlung Madrigale im J. 1603. Fétis verzeichnet noch eine zweite Sammlung Madrigale von 1604, doch ist sie bis jetzt nicht bekannt. In alten Sammelwerken befinden sich 20 Gesänge, die nur aus Madrigalen bestehen. In neuen Ausgaben sind acht erschienen: bei Maldeghem sechs, einer in Commer, musica sacra Bd. 21 und einer bei Lück nach einem Einzelblatt mit Abbildungen, beschrieben in den Monatsheften Bd. 8 S. 123. Leider liegt mir keiner der Tonsätze vor, um ein sicheres Urtheil fällen zu können und auch Ambros erwähnt ihn nicht.

Ein Jean V. war um 1572 Sänger an der Kathedrale zu Ypres und der Musikverleger Phalese in Löwen veröffentlichte von ihm im Sammelwerke von 1571 sieben niederdeutsche und französische zweistimmige Lieder.