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ADB:Ulrich II. von Abensberg

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Artikel „Ulrich (Udalrich, Wodalrich) II., Patriarch von Aquileja“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 214, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ulrich_II._von_Abensberg&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:33 Uhr UTC)
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Ulrich (Udalrich, Wodalrich) II., Patriarch von Aquileja, 1161 bis 1182, Sohn des Grafen Wolfrad v. Abensberg und der Tochter Werigand’s von Soune (Bruders des Markgrafen Starkhand, Vogtes von Gurk) Emma, von welcher der Besitz der Herrschaft Treffen in Kärnten stammen dürfte und das Prädicat Wolfrad’s, Graf von Treffen herrührt, und Bruder Wilbirgens, Gattin des Grafen Heinrich von Lechsgemünd-Matrai und Mittersill. Wir wissen nichts Genaueres über die geistliche Laufbahn Ulrich’s. Als 8. August 1161 Patriarch Piligrim oder Peregrin aus dem Kärntner Herzoggeschlechte der Sponheimer verschied, gelangte U., sein Verwandter, zur Nachfolge im Hochstifte und leistete dem Kaiser Friedrich I. am 29. September 1161 die Huldigung. Er war dies zur Zeit des leidigen Streites zwischen dem Staufenkaiser und Papst Alexander III., in welchem Venedig und das Patriarchat Grado, der alte Nebenbuhler Aquilejas, der kaiserlichen Partei feind waren. Patriarch U. wollte sich Grados bemächtigen, die Venetianer waren jedoch der überlegene Theil und nahmen den Patriarchen sammt 12 Domherrn und 700 Edelleuten gefangen. Der Freilassung ging ein Vertrag voran, dem zufolge der Patriarch jährlich am „giovedi grasso“ 1 Stier, 12 Schweine und 12 große Brote der Republik als Tribut beizustellen hätte. Im Herbste des Jahres nahm U. an der vom Kaiser und seinem Papste, Victor, veranstalteten Uebertragung der Gebeine des heiligen Bassian von Alt- nach Neulodi theil. Als der Kaiserpapst Victor 1164 starb, begann sich U. dem Papst Alexander III. zuzuneigen, fand jedoch an dem Domcapitel den heftigsten Widerstand, der wohl erst um 1170 geschwunden sein dürfte.

Der Patriarch, dem das Elternpaar die Burgherrschaften Treffen und Tiffen in Kärnten vermachte, nahm in der Fehde zwischen Treviso auf der einen, Conegliano, Ceneda und dem Bisthum Belluno auf der andern Seite die Partei der Letzteren und erscheint 1167 vom Kaiser beauftragt, die Klagen der Cenedeser gegen die Trevisaner zu untersuchen. Trotz der kirchlichen Haltung des Patriarchen finden wir keinerlei Thatsachen vor, die uns den Groll des Kaisers gegen Udalrich bezeugen würden. Er muß daher ein kluges und maßvolles Benehmen an den Tag gelegt haben. Der Besitzstand der Hochkirche wurde am 2. Februar 1170 durch die Güterwidmung des Markgrafen von Toscana und seiner Gattin Dimut nicht unerheblich vermehrt.

U. scheint auch bei dem endgültigen Frieden zwischen Kaiser Friedrich I. und Papst Alexander III. mitgewirkt zu haben, der am 24. Juli 1177 zu Venedig in der Marcuskirche feierlich verkündigt wurde, bei welchem Anlasse Patriarch U. einen langen lateinischen Sermon hielt und dann selbst verdeutschte. 1178 wurde Patriarch U. als Vollmachtträger des nach Deutschland heimkehrenden Kaisers bestellt, 1179 begab er sich zum Concil nach Rom. 1180 kam es zum Ausgleiche zwischen Aquileja und Grado. Demselben Jahre gehört das kaiserliche Privilegium vom 25. Januar an, das die reichsfürstlichen Gerechtsamen des Patriarchates bestätigte.

[215] de Rubeis, Monum. eccl. Aquilej. (1740). – C(oronini), Aquilejas Patriarchengräber (1867). – Manzano, Annali del Friuli, II.Prutz, Gesch. Kaiser Friedrich I. – Reuter, Papst Alexander III.