Zum Inhalt springen

ADB:Thumbshirn, Wilhelm von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Thumbshirn, Wilhelm“ von Theodor Distel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 166–167, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Thumbshirn,_Wilhelm_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 09:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Thümen, August von
Band 38 (1894), S. 166–167 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Wilhelm von Thumbshirn in der Wikipedia
Wilhelm von Thumbshirn in Wikidata
GND-Nummer 136458424
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|38|166|167|Thumbshirn, Wilhelm|Theodor Distel|ADB:Thumbshirn, Wilhelm von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136458424}}    

Thumbshirn: Wilhelm Th., ein Sohn Paul’s v. Th. und Margarethens von Königsfeld, trat in seiner Jugend in kaiserliche Kriegsdienste, zog wider Frankreich und nahm an der Schlacht vor Pavia (1525) als Hauptmann theil, half 1527 Rom erobern. Während des schmalkaldischen Bundes diente er dem Kurfürsten zu Sachsen, Johann Friedrich, rückte mit dessen Schwager, Herzog Wilhelm zu Jülich und Geldern, gegen Karl V. zu Felde und siegte 1543 bei Sittard. Eine goldene Denkmünze in Triangelform (kursächsisches Wappen a. d. e. S., a. d. a. S. die Worte: „Am Osterabend 1543 sind die Burgundischen durch Wilhelm Thumbshirn, den Geldrischen Obristen, vor Sittard geschlagen, und hier das Feld erobert worden, laus deo“) wurde darauf geprägt.

Wieder nach Kursachsen zurückgekehrt, half er 1547 Leipzig belagern und wäre hier beinahe gefangen worden. Näheres erzählt Heidenreich im Chron. Lips. p. 121. Am 3. April darnach eroberte er Chemnitz und siegte noch in demselben Jahre gegen Erich d. J., Herzog zu Braunschweig, bei Drachenburg an der Weser. Hierauf ist ebenfalls eine goldene Münze (a. d. e. S. die Schlacht, a. d. a. die Worte: „Durch die Kraft des Lammes Gottes sind die Feinde bei Drachenburg geschlagen, Montags nach Exaudi 1547. Gott allein die Ehre! Als Wilhelm Thumbshirn dieselbe Zeit Obrister war“) geprägt worden. Als der Kurfürst schließlich unterlag, wurde Th. von der Amnestie ausgeschlossen und brachte einige Jahre [167] „im Elende“ zu, bis er mit dem Kaiser ausgesöhnt wurde. Am 3. Sept. 1551 starb er zu Zwickau. Aus seiner Ehe (mit Margarethe v. Könneritz) war 1535 der als Rath Kurfürst August’s zu Sachsen und Hofmeister dessen Gemahlin bekannt gewordene Abraham entsprossen, welcher am 2. April 1593, in dritter Ehe (Eva v. Ende, Barbara v. Breitenbach und Christine Pflug), unter Hinterlassung zahlreicher Nachkommen, das Zeitliche gesegnet hat.

Zedler’s Univ.-Lex.; von Langenn, Moritz; Kneschke, Deutsches Adelslex.; v. Liliencron, Histor. Volksl. IV, Namensverzeichn. v. Domshirn; Böttiger-Flathe, Sächsische Geschichte, v. Weber’s und Ermisch’s Archiv für Sächs. Gesch. und das königl. sächs. Staatsarchiv bieten weiteres Material.