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ADB:Zedler, Johann Heinrich

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Artikel „Zedler, Johann Heinrich“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 44 (1898), S. 741–742, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zedler,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 21. Dezember 2024, 18:03 Uhr UTC)
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Band 44 (1898), S. 741–742 (Quelle).
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Zedler: Johann Heinrich Z., geboren zu Breslau am 7. Januar 1706, † 1763[WS 1], war einer jener deutschen Buchhändler, die durch den großartigen Umfang ihrer geschäftlichen Thätigkeit ihren Wohnort Leipzig zu einem Mittelpunkte geistigen Lebens gemacht und auf die Entwicklung der Wissenschaften fördernd eingewirkt haben. Er hatte die Grenzen jugendlichen Alters noch nicht überschritten und war nur erst kurze Zeit zu Breslau in der Brachvogelischen und zu Hamburg in der Felginerischen Buchhandlung als Gehilfe thätig gewesen, als er zuerst in Freiberg, wo er sich mit einer Tochter des Kaufmanns Johann Friedrich Richter verheirathete, später in Leipzig eine Buchhandlung errichtete und sein erstes bedeutendes Verlagsunternehmen, eine Ausgabe der deutschen Schriften Luther’s, die in 22 Foliobänden nebst einem Anhange 1728 bis 1734 herauskam, begann. Unternehmungen von ähnlichem Umfange waren die von ihm verlegte „Allgemeine Staats-, Kriegs-, Kirchen- und Gelehrten-Chronicke“ (20 Bde. Fol.) und die deutsche Ausgabe von La Martiniere’s Dictionnaire géographique (11 Bde. Fol.). Ein Werk jedoch, das seinen Namen zu einem noch heute häufig genannten gemacht hat und besonders seiner genealogischen [742] Artikel wegen noch jetzt als unentbehrlich angesehen wird, ist sein von J. A. v. Frankenstein, P. D. Longolius und anderen verfaßtes „Großes vollständiges Universal-Lexicon aller Künste und Wissenschaften“, dessen 64. Band als Schlußband (abgesehen von vier 1751 bis 1754 erschienenen Supplementbänden von C. G. Ludovici) eine von ihm unterzeichnete Widmung mit dem Datum „Leipzig in der Ostermesse 1750“ trägt. Das genannte Jahr 1750 scheint einen Wendepunkt in seiner Geschäftsthätigkeit zu bezeichnen. Aber schon der ihm gewidmete biographische Artikel in dem 1749 erschienenen 61. Band des „Universal-Lexicons“ Sp. 309–311 nennt als seinen Nachfolger in der Herausgabe dieses großen Werks den Kauf- und Handelsmann zu Leipzig Johann Heinrich Wolf und berichtet, daß er sich bereits seit einer geraumen Zeit von den Handlungsgeschäften zurückgezogen habe und die meiste Zeit des Sommers auf seinem Landgute zu Wolfshain zubringe. Ueber die letzte Zeit seines Lebens fehlen Nachrichten. Nur das Jahr seines Todes findet man angegeben bei C. B. Lorck, die Druckkunst und der Buchhandel in Leipzig (Leipzig 1879) S. 13.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. † 1763 – Korrektes Todesdatum ist der 21. März 1751. Die Angabe, Zedler sei im Jahr 1763 gestorben, ist inzwischen durch Belege aus dem Leichenbuch und dem Grabregister der Stadt Leipzig widerlegt, vgl. Johann Heinrich Zedler in der Wikipedia.