ADB:Thomae, Marcus
Nic. Storch (s. A. D. B. XXXVI, 442) und Stübner auch der Tuchmacher Marcus Thomä. Derselbe erscheint nach der Relation Spalatin’s durchaus als Begleiter Storch’s, hat also in jenem Kreise eine selbständige Stellung nicht gehabt; nur daß auch er von sich meinte, daß er „sonderliche und gewisse und offenbare Gespräche mit Gott habe“. (Bei Schneider s. unten S. 118.) – Unklar bleibt, was bei dieser Gelegenheit Melanchthon über Th. berichtet: „Hab’ auch vor einem halben Jahr mit diesem Marco disputirt; hat aber die Zeit von den göttlichen Gesprächen nicht gesagt.“ (Bei Schneider s. unten S. 118; vgl. dazu auch den Bericht Melanchthon’s im Corp. Ref. I, 533.) Erbkam (s. u.) meint, diese Angabe scheine vorauszusetzen, daß dieser Marcus derselbe gewesen sei, der in Wittenberg studirt und später in Melanchthon’s Hause gewohnt habe. (Vgl. Camerarius, de vita Melanchthonis § 14.) Näheres läßt sich z. Z. nicht feststellen.
Thomä: Marcus Th., Schwärmer, c. 1521. Unter den sogenannten Zwickauer Propheten, welche Ende 1521 und Anfang 1522 in Wittenberg waren, um ihre communistisch-spiritualistischen Anschauungen vom Reiche Gottes auszubreiten, befand sich neben- Vgl. Georg Spalatin’s Relation von den drei Schwärmern, welche 1522 von Zwickau nach Wittenberg gekommen sind, in Chr. Wilh. Schneider’s Bibliothek der Kirchengeschichte II, 111 ff. Weimar 1781. – H. W. Erbkam, Geschichte der prot. Secten (1848) S. 503.