Zum Inhalt springen

ADB:Thümmig, Ludwig Philipp

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Thümmig, Ludwig Philipp“ von Otto Liebmann (Philologe) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 177–178, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Th%C3%BCmmig,_Ludwig_Philipp&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:51 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 38 (1894), S. 177–178 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ludwig Philipp Thümmig in der Wikipedia
Ludwig Philipp Thümmig in Wikidata
GND-Nummer 120076276
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|38|177|178|Thümmig, Ludwig Philipp|Otto Liebmann (Philologe)|ADB:Thümmig, Ludwig Philipp}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=120076276}}    

Thümmig: Ludwig Philipp Th., der intime Schüler und Schicksalsgenosse des Philosophen Christian Wolff, wurde geboren am 12. Mai 1697 zu Helmbrechts als Sohn des dortigen Pfarrers und nachmaligen Subdiakonus in Culmbach Georg Peter Th. Auf dem Lyceum zu Culmbach und der Fürstenschule zu Heilsbronn vorgebildet, begab er sich 1717 nach Halle, um bei Wolff, dessen philosophisches System ihn lebhaft anzog, persönlich zu hören. Wolff nahm ihn[WS 1] sehr wohlwollend auf, machte ihn zu seinem Famulus und suchte ihn in jeder Weise zu fördern. Nachdem Th. 1721 die Magisterwürde erworben hatte, begann er in Halle Vorlesungen zu halten, und zwar unter so großem Beifall, daß er schon zwei Jahre darauf, trotz der Opposition von Wolff’s Gegnern, zum ordentlichen Professor der Philosophie ernannt wurde. Als nun aber 1723, infolge der fortgesetzten Machinationen Joachim Lange’s und anderer [178] Widersacher, Christian Wolff die bekannte geharnischte Cabinetsordre erhielt, die ihn seines Lehramts entsetzte und ihm binnen achtundvierzig Stunden den preußischen Staat zu räumen befahl, floh Th. in Begleitung seines Meisters nach Marburg. Auf Wolff’s dringende Empfehlung wurde er 1724 als Professor der Philosophie am Collegium Carolinum zu Cassel angestellt, setzte hier seine fruchtbare wissenschaftliche Schriftstellerthätigkeit weiter fort und verfaßte namentlich das zweibändige Werk „Institutiones philosophiae Wolffianae, in usus academicos adornatae“ (T. I. Francof. et Lips. 1725; T. II. ibid. 1726); ein Compendium, welches Wolff selbst als die beste und getreueste Darstellung seines Lehrgebäudes gerühmt hat. Th. starb, erst dreißig Jahre alt, zu Cassel am 15. April 1728.

Zedler’s Universallexikon XLIII, 1809. – F. W. Strieder’s Hessische Gelehrtengeschichte XVI, 167 ff.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: in