Zum Inhalt springen

ADB:Teufen, Wernher von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Teufen, Wernher von“ von Richard Moritz Meyer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 611, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Teufen,_Wernher_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 08:32 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Teuffel, Wilhelm
Band 37 (1894), S. 611 (Quelle).
Wernher von Teufen bei Wikisource
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Oktober 2019, suchen)
Wernher von Teufen in Wikidata
GND-Nummer 101245262
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|37|611|611|Teufen, Wernher von|Richard Moritz Meyer|ADB:Teufen, Wernher von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=101245262}}    

Teufen: Wernher von Tiufen, schweizerischer Minnesinger der Blüthezeit. Er gehörte einem reichen und vornehmen Geschlecht an, dessen Burgen auf Züricher Gebiet liegen, und ist 1219 und 1223 zu belegen.

T., von dem der Grundstock der Manessischen Sammlung vier Lieder und einen Spruch bringt, steht dort in der Umgebung berühmter älterer Dichter. Er gehörte offenbar mit Hesso von Rinach (s. A. D. B. XXVIII, 620) zu den Männern, die den Minnesang in die innere Schweiz einführten und zwar in Nachahmung der Manier Heinrich’s von Veldeke; im Thurgau war zu der gleichen Zeit die Dichtung durch Singenberg (s. A. D. B. XXXIV, 390) schon auf Walther’s Pfade geleitet worden. Nach seines Meisters Art vereinigte er romanische Reimkünste mit dem volksthümlichen, für Veldeke charakteristischen Adonius und unhöfische Minneformeln mit der höfischen Ablehnung der Winterklage. Spielmannsart bricht früh in Farbencontrasten durch („bluomen wîz dur grüeniu rîs“). Der Spruch arbeitet die den pädagogisirenden Sängern (wie Walther und dem tugendhaften Schreiber) geläufige Gegenüberstellung von Rede und wahrer Meinung durch. Es sind Leistungen eines Mannes, der durch geschicktes Anschmiegen an gute Muster wohl geeignet war, in Zürich für den Kreis der Manesse den Boden zu ebnen und dafür ihren Dank geerntet zu haben scheint.

Text: in Bartsch’s Schweizer Minnesingern, S. 59 f. – Litteratur: ebd. S. XLIII. – v. d. Hagen, M-S. IV, 114. – Bächtold, Gesch. d. d. Dichtung in d. Schweiz, S. 149.