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ADB:Teniers, David der Ältere

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Artikel „Teniers, David, der Aeltere“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 563, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Teniers,_David_der_%C3%84ltere&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:39 Uhr UTC)
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Teniers: David T., der Aeltere, gehört einer Familie an, aus welcher mehrere Künstler hervorgingen. T. der Aeltere war geboren in Antwerpen 1582, nach Ansicht der Forschung als Sohn eines Julian T. Zur Kunst wurde er in der Gilde in Antwerpen seit 1590 erzogen und seit 1607 zum Meister ernannt. Nach Houbraken ist dagegen Rubens sein Lehrer gewesen, doch ist es schwer, das Sichere in den historischen Angaben festzustellen. Später zog T. nach Italien, und als er nach Rom kam, schloß er sich an den dort weilenden Maler Adam von Frankfurt (A. Elsheimer, s. A. D. B. VI, 66), an und trat zu diesem in ein Schülerverhältniß ein. Jedenfalls hat der Charakter der ausübenden Kunst des in Rom weiter vorgedrungenen Künstlers T. zu diesem neuen Schülerverhältniß bewogen. Wie Houbraken sagt, blieb T. zehn Jahre in Rom in diesem Verhältniß, doch bleibt es ungewiß, in welchem Jahre er es verließ und wann er nach Antwerpen zurückkam. Er war ein sehr fleißiger Maler; er malte biblische, historische und mythologische Gegenstände, die größtentheils in Landschaften erscheinen, was erklärlich ist, da sein Lehrer Elsheimer in der Wiedergabe der Landschaft, die er mit kleinen Figürchen belebte, ausgezeichnet war. Eine treffliche Malerei von T. ist in der Paulskirche zu Antwerpen, in welcher die Werke der Barmherzigkeit dargestellt sind. Seine Bilder sind sehr fleißig durchgeführt und in der Farbe herrscht ein warmer Ton. Zu seinen Werken religiöser Gattung gehört das Opfer Abrahams, das A. Altomonte gestochen hat, sowie die Versuchung des h. Anton, welchen Gegenstand er in seinem Leben oft wiederholte und dabei namentlich die Versucher mannichfach darstellte, indem er ihren spukhaften Erscheinungen oft lustige Gestalten beimischte. Es ist immerhin möglich, daß das Beispiel, mit dem die deutsche Kunst vorangegangen war, wie der Stich M. Schongauer’s, von T. nachgeahmt wurde. Sonst hat der Meister das Alltagsgebiet in verschiedenen Formen zur Darstellung benützt und mannichfache Dorffeste, in denen Bauernbelustigungen, ländliche Concerte, Märkte, Marktschreier und dergleichen erscheinen, sowie allerhand andre lustige Genrescenen oft wiederholt. Wenn die Jahreszahlen 1638 oder dergleichen nicht den Bildern beigefügt sind, so bleibt es schwer, mit Sicherheit auf den älteren T. als ihren Meister zu schließen, denn der Meister, der im J. 1649 gestorben ist, hat in seiner Kunst einen Nachkommen, der in derselben vielfach sich wiederholt. T. der Aeltere heirathete 1608 und aus dieser Ehe gingen drei Söhne hervor, die sämmtlich Maler waren, von welchen besonders der älteste, der 1610 geboren und ebenfalls David getauft wurde, unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen muß.