Zum Inhalt springen

ADB:Stapfer, Johannes

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Stapfer, Johannes“ von Paul Tschackert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 450–451, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stapfer,_Johannes&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 07:03 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 35 (1893), S. 450–451 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Stapfer (Theologe) in der Wikipedia
Johannes Stapfer in Wikidata
GND-Nummer 138500290
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|35|450|451|Stapfer, Johannes|Paul Tschackert|ADB:Stapfer, Johannes}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138500290}}    

Stapfer: Johannes St., reformirter Theologe, geboren 1719, † 1801, Bruder von Joh. Friedr. St. (s. d.). – St. ist ein Glied der bekannten Berner Theologenfamilie Stapfer, wirkte als Professor der polemischen Theologie in Bern seit 1756; 1774 erster Professor der Theologie daselbst; resignirte wegen Altersschwäche 1796 und lebte von da an zurückgezogen bis an seinen Tod 1801. Er hat sich besonders durch eine „Neue metrische Uebersetzung der Psalmen, nach der alten Melodie zum Gebrauche der Kirchen“, verdient gemacht. Dieselbe wurde in der Berner Kirche, wo man sich bis dahin der Lobwasser’schen Bearbeitung der Psalmen bedient hatte, in Gebrauch genommen. Der Schweizer Güder schreibt darüber: „Bedenkt man, daß J. Stapfer rücksichtlich des Versmaßes an die Goudimel’schen Melodien nach Sulzberger’scher Bearbeitung gebunden war, so wird man seiner Arbeit die Anerkennung nicht versagen können, die ihr zu theil geworden ist. Partienweise nicht ohne dichterischen Schwung, gemeinverständlich, verhältnißmäßig sprachrein, hält sie den Vergleich mit derjenigen von Spreng (1741), Wildermatt (1747) und J. A. Cramer sehr wohl aus.“ Gedruckt liegen [451] außerdem von ihm vor: „Predigten“ (5 Thle., Bern 1761–1776, 8°); „Neue Predigten“ (6 Thle., ebendas. 1776–1781, gr. 8°); „Theologia analytica“ (T. I, ibid. 1763, 4°); „Anweisung für die akademische Jugend“ (ebendas. 1768, 8°); „Neues Gebetbuch“ (ebendas. 1768, 8°); „Psalmen und Festlieder für den öffentlichen Gottesdienst der Stadt und Landschaft Bern“ (1776). Seine Predigten „zeichnen sich durch Einfachheit, Durchsichtigkeit und Wärme aus“. –

Ueber St. handelt Leu, Helvetisches Lexikon, Supplement 5. Bd. (1791) S. 605. – Meusel, Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, XIII. Bd. (1813) S. 286. – Güder in Herzog-Plitt-Hauck, Realencyklopädie für prot. Theol. und Kirche, XIV. Bd. (1884) S. 606.