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ADB:Solms-Braunfels, Bernhard Prinz zu

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Artikel „Solms-Braunfels, Bernhard Prinz zu“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 575, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Solms-Braunfels,_Bernhard_Prinz_zu&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 11:02 Uhr UTC)
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Solms: Bernhard Prinz zu S.-Braunfels, österreichischer Artilleriehauptmann, wurde am 26. Juli 1839 auf dem Schlosse Liechtenstein bei Mödling in der Nähe von Wien geboren. Sein Vater war Prinz Wilhelm S., ein Sohn der Königin Friederike von Hannover, Schwester der Königin Luise von Preußen; seine Mutter, eine geborene Gräfin Kinsky, war eine Großtochter des regierenden Fürsten von Liechtenstein. Prinz Bernhard ward zu Düsseldorf erzogen und besuchte dort das Gymnasium. Als im J. 1859 der Krieg in Italien bevorstand, trat er in das österreichische Heer; als Unterlieutenant im Kaiser-Jägerregimente ward er in der Schlacht von Solferino am 24. Juni beim Sturme auf ein festes Haus durch einen Schuß in die Brust schwer verwundet. Erst nach Verlauf von zwei Jahren konnte er wieder Dienst thun. Die Zwischenzeit hatte er meist im Süden zugebracht und einen Theil derselben benützt, um die französische Armee und die militärischen Verhältnisse in Algerien kennen zu lernen. 1861 kehrte er als Oberlieutenant im Kürassierregiment König Max von Baiern Nr. 2 nach Kekskemet in den Truppendienst zurück. Die Muße, welche dieser ihm ließ, benutzte er zur Fortbildung in seinem Berufe. Daneben beschäftigten ihn religiös-philosophische Studien. Die lange Leidenszeit, welche er durchgemacht hatte, war Veranlassung gewesen, daß sein Wesen und Denken eine sehr ernste Richtung erhielt. 1864 kam er als Rittmeister zum Kürassierregiment Kaiser Franz Joseph Nr. 1 nach Güns, suchte aber bald, um seinen Gesichtskreis zu erweitern, um die Versetzung zur Artillerie nach, besuchte im Winter 1865/66 den höheren Artilleriecurs zu Wien und ward nach bestandener Prüfung zum Hauptmann im 11. Artillerieregiment ernannt. Im Verbande der Cavalleriedivision des Feldmarschalllieutenants Zaitsek nahm er an dem bald nachher beginnenden Kriege gegen Preußen Theil; an der Spitze seiner Batterie hielt er am 3. Juli in der Schlacht von Königgrätz bei der Deckung des Rückzuges dem siegreichen Feinde gegenüber wacker Stand. Dann kam er nach Wien in Garnison und starb hier am 17. Februar 1867 an einer Wunde, welche er Tags zuvor im Zweikampfe mit dem hannoverschen Rittmeister Grafen Erhard Wedel, Flügeladjutanten seines Oheims, des Königs Georg V. von Hannover, erhalten hatte. Veranlassung zu dem Ehrenhandel waren Aeußerungen, welche sein Gegner über das Verhalten von zwei der Brüder des Prinzen als hannoversche Officiere in der Schlacht bei Langensalza gemacht hatte. Prinz Bernhard war mehrfach schriftstellerisch thätig. Zwei größere Aufsätze, deren Verfasser er ist, „Ueber die Aufgaben der Reiterei“ und „Unsere Aufgabe“ sind in Streffleur’s österreichischer Militärzeitschrift abgedruckt. Anderes ist bis jetzt unveröffentlicht geblieben. Eigene Aufzeichnungen aus dem Leben des Prinzen hat die Familie metallographiren lassen.

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich von Dr. C. v. Wurzbach, XXXIII. Wien 1877.