ADB:Seekatz, Johann Konrad
Erscheinungsbild
Goethe rühmend bemerkt. Viele von [575] Seekatz’s Gemälden sind durch Radierungen vervielfältigt worden, darunter von Romanet ein Bänkelsänger und ein Bilderkrämer, von J. H. Capel zwei Landschaften mit Bauern, ferner von P. Lowrie zwei Blätter in Mezzotinto und ein historisches Bild, die Flucht der heiligen Familie nach Aegypten, von H. Sintzenich.
Seekatz: Johann Konrad S., geb. im Jahr 1719 zu Grünstadt in der Pfalz und † zu Darmstadt 1768, war der zweite Sohn eines wenig bedeutenden Malers, des Johann Martin S. und erhielt den ersten künstlerischen Unterricht erst von seinem ältern Bruder in Worms, wo schon der Vater für die neu erbaute lutherische Kirche einige Aufträge zu Gemälden ausgeführt hatte. S. arbeitete nun lange Zeit in Gemeinschaft mit seinem Lehrer und dann unter Leitung des kurpfälzischen Hofmalers Brinkmann. Das eigenartige Talent des jungen Malers blieb zum Glück nicht allzulange unter dem Einfluß seiner ersten Lehrer und entwickelte sich rasch in freier Thätigkeit, in unermüdlicher Beobachtung der Natur, wobei ihm das Studium der alten Meister im kurfürstlichen Schlosse zu Mannheim wesentlich zu statten kam. S. malte vorzugsweise Scenen aus dem Volksleben, kriegerische Vorgänge, Zigeunerlager und Bauern, Bilder, zu welchen er zahllose Studien nach der Natur machte, ebenso zu den Thieren, mit welchen er seine Landschaften staffirte. Die Gemälde sind wirkungsvoll angeordnet, kräftig in der Farbe und von trefflicher Zeichnung. Auch in historischer Composition versuchte sich S., ohne jedoch ganz Hervorragendes darin zu leisten. Viele von den Gemälden des schnellschaffenden Künstlers kamen nach Frankreich und nach Frankfurt, viele sind auch im Besitz der großherzoglichen Gallerie zu Darmstadt. Im Jahr 1753 wurde S. zum kurfürstlichen Hofmaler in Darmstadt ernannt. S. besaß in hohem Grade die Gabe, rasch aufzufassen, die er besonders in seinen Bildnissen bethätigte. Mit Vorliebe und Erfolg porträtirte er Greise und Kinder, wie auch- Allgemeines Künstlerlexikon oder kurze Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer u. s. w. Zürich 1829. – Nagler’s Künstlerlexikon. München 1846.