ADB:Schultze, Gottfried (Buchhändler)
[736] Solcher Kataloge, in lateinischer Sprache verfaßt, erschienen in den folgenden Jahren bis 1683, noch 16 Fortsetzungen. Er war der Verleger einer großen Anzahl schätzbarer gelehrter Werke, vorzüglich medicinischer und naturwissenschaftlicher, welche zum Theil auch aus einer ihm gehörigen Druckerei hervorgegangen sind. – Auch in Schleswig betrieb er den Buchhandel, wie aus dem Titel der 2. Aufl. des von A. Olearius verfaßten Werkes über die Gottorpische Kunstkammer (1672) hervorgeht. Er starb am 1. März 1686. Seine Wittwe und Erben setzten sein Geschäft noch einige Jahre fort. – Uebrigens ist er nicht zu verwechseln mit seinem gleichnamigen Oheim, Gottfried S., welcher im J. 1611 in Gardelegen geboren, sich in Hamburg als Kaufmann niederließ, später daselbst das Amt eines Colonellschreibers, d. h. eines Protokollisten des Collegii der Bürgercapitaine bekleidete und bekannt geworden ist als Verfasser einiger in vielen Auflagen verbreiteten, aber nicht bei seinem oben genannten Neffen, sondern in Lübeck und zuletzt in Frankfurt erschienenen Werken, z. B. „Historische Chronika von Anfang der Welt bis 1645“ und „Kurze Weltbeschreibung“ 1645 etc.
Schultze: Gottfried S., ein seiner Zeit bekannter sehr thätiger Verlags- und Sortimentsbuchhändler in Hamburg, geboren zu Gardelegen am 5. April 1643, des dortigen Bürgermeisters älterer Sohn. Er muß etwa um die Mitte der 1660er Jahre sich in Hamburg etablirt haben, da der erste Katalog der bei ihm käuflich vorräthigen Bücher im J. 1668 erschienen ist. Sein Geschäftslocal befand sich, nach damaliger Sitte, in einer Vorhalle der Domkirche.- Hamburger Schriftstellerlexikon VII, 90. – Lappenberg, Geschichte der Buchdruckerkunst in Hamburg, S. L. – Serapeum, Zeitschrift für Bibl.-Wissenschaft 1865, Nr. 16.