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ADB:Schulheim, Hyazinth Edler von

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Artikel „Schulheim, Hyazinth Edler von“ von Franz Ilwof in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 681, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schulheim,_Hyazinth_Edler_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 07:05 Uhr UTC)
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Schulheim: Hyazinth Edler v. S., Dichter und Jurist. Geboren zu Graz in Steiermark am 7. Januar 1815, wo er die rechtswissenschaftlichen Studien zurücklegte, trat in die Militärjustiz ein und wirkte längere Zeit als k. k. Hauptmannauditor. Später ließ er sich in die Civiljustiz übersetzen, wurde 1854 Landesgerichtsassessor, dann Bezirksrichter, Landesgerichtsrath in Graz, endlich Landesgerichtspräsident in Klagenfurt, wo er am 12. August 1875, nachdem er noch kurz vorher einer Gerichtsverhandlung präsidirt hatte, vom Herzschlag getroffen, aus dem Leben schied. – Als 1848 und 1849 die officiellen Organe der Regierung dem Geiste der Zeit entsprechend reformirt wurden, wurde er mit der Leitung der „Grazer Zeitung“ betraut, welche er durch einige Zeit redigirte. – Auf dem Schloßberge in Graz steht das Denkmal des k. k. Feldzeugmeisters Ludwig Freiherrn v. Welden, der der Schöpfer der herrlichen Anlagen ist, welche diesen Berg und damit die Stadt zieren; S. war der geistige Urheber dieses Standbildes, er regte die Gründung an und stand bis zur Errichtung und Enthüllung (1859) desselben an der Spitze des Comités, welches dieses Werk ausführte. – In S. lebte eine frische dichterische Ader, wie seine „Gedichte“ (Graz, Damian und Sorge 1836), anmuthige lyrische Poesien, die er als erst 21jähriger Jüngling veröffentlichte, die „Volkslieder der steiermärkischen Wenden deutsch bearbeitet“ (Steiermärkische Zeitschrift, Graz 1837–1838, Neue Folge, IV. Jahrgang, 1. Heft, S. 1–8; V. Jahrgang, 2. Heft, S. 1–4) und zahlreiche zerstreut erschienene Poesien, meist sehr gelungene Gelegenheitsgedichte, so Prolog zu der zur Feier des hundertjährigen Geburtsfestes von W. A. Mozart am 26. Januar 1856 zu Graz veranstalteten Festakademie, „Mein Mozartfest“ (1856), „Rudolph von Habsburg an der Wiege seines Enkels“, des Kronprinzen Rudolf (1858); „Prolog zur Mendelssohns-Feier. Graz am 2. Februar 1862“; „Zu Schiller’s Jubelfeier“ (1859); „Prolog zu dem zur Eröffnung des Circus in Graz für die Armen veranstalteten Festconcerte“ (1861) u. a. beweisen. – Von Interesse für die Localgeschichte von Graz und für die Theatergeschichte überhaupt sind Schulheim’s „Historische Skizzen über das Theater in Graz“ (Grazer Zeitung 1854 Nr. 319–363). – Die Abhandlung: „Ueber die Nothwendigkeit von Reformen in Strafsachen der österreichischen Militärjustiz“ (in Haimerl’s Magazin für Rechts- und Staatswissenschaft, I, 93–106 und 267–285, Prag 1850) war das litterarische Ergebniß seiner Berufsthätigkeit in der Militärrechtspflege.

Wurzbach, Biographisches Lexicon, 32. Theil, S. 156–157.