ADB:Schrenck von Notzing, Albert Freiherr
Jabbo Oltmanns, der ihn bald nachher an dem unter seiner Leitung stattfindenden Werke der Emsregulirung theil nehmen ließ, und studirte sodann in Göttingen unter Gauß die mathematischen Wissenschaften. Hierauf legte S. die preußische Staatsprüfung ab und erhielt bald nachher eine Anstellung als Katastergeometer, und als solcher leistete er bei der Vermessung der westlichen Provinzen Preußens sehr ersprießliche Dienste. 1834 trat er als Director der zum Zwecke einer besseren Besteuerung geplanten Katastrirung in oldenburgische Dienste, und ihnen ist er, hochgeehrt von Fürst und Volk, bis zu seinem – infolge eines langjährigen schweren Krebsleidens eingetretenen – Tode treu geblieben. S., den u. a. die preußische Regierung durch die Verleihung der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft auszeichnete, war auch für sein Großherzogthum als Commissär der europäischen Gradmessung thätig; sein Hauptverdienst aber sind die im Interesse seines Adoptivvaterlandes ausgeführten Mappirungen: eine dreiblättrige Fluß- und Wegkarte im Maßstabe 1 : 100 000, eine Generalkarte im Maßstabe 1 : 200 000 und endlich die Oldenburger topographische Specialkarte (14 Blätter) im Maßstabe 1 : 50 000.
Schrenck: Albert Philibert Freiherr v. S., Geodät, geboren am 22. November 1800 zu Aurich in Ostfriesland, † am 1. August 1877 zu Oldenburg. S. stammte aus der bekannten altbaierischen Adelsfamilie, von der ein Glied, sein Vater, sich als Gutsbesitzer an der Nordsee niedergelassen hatte. Der Sohn absolvirte das Gymnasium seiner Vaterstadt, genoß in den Jahren 1816–17 zu Emden den Privatunterricht des bekannten Astronomen- Vierteljahrsschrift der deutschen astronomischen Gesellschaft, 13. Jahrg. S. 1 ff.