ADB:Schotanus, Meinard
Sibrand Lubberti und Maccovius. Schon hatte er eine „Dissertatio de anima“ verfaßt, ehe er sich ganz der Theologie widmete; der Inhalt jener Abhandlung hatte die Besorgniß erweckt, er neige zum Arminianismus; doch bestätigte sich dies nicht. Seit 1616 Prediger zu Britswerd, machte er sich bald durch seine Gelehrsamkeit einen Namen. 1626 ward er Professor der Theologie zu Franeker, auch Universitätsprediger und Bibliothekar; 1632 ging er als Prediger nach Löwarden, kehrte [392] aber 1636 als Professor nach Franeker zurück, ward auch Dr. theol. honoris causa. Schon im nächsten Jahre aber wurde er als Professor der Theologie nach Utrecht berufen und trat dieses Amt mit einer „Oratio de verbo Dei“ an. Unermüdet wirkte er dort auch als Prediger der Gemeinde, hielt auch jahrelang wöchentliche Zusammenkünfte außerhalb der Stadt, welche sogar auch von Römisch-Katholischen besucht wurden. Sein am 6. April 1644 erfolgter Tod war ein wahrer Verlust für Kirche und Theologie. Seine „Diputationes academicae de religione, de secessione ab ecclesia Romana“; die „Analysis et commentaria in Epist. Pauli ad Philipp.“ Franeq. 1637, „Conciones in epist. I. Petri“ Fran. 1637, und das „Systema concionum, quibus doctrina christiana, praxis fidei et verae religionis traditur“, Traj. 1640 sind Zeugnisse seines bedeutsamen Wirkens.
Schotanus: Meinard S., reformirter Theolog, Sohn des ersten Professors für Jurisprudenz an der Franeker Universität, Heinrich S. und der Gertrud Poel, ward am 13. October 1593 zu Franeker geboren. Eine sorgfältige Erziehung befreite ihn vom Uebel des Stammelns, wonach er seine philosophischen. und theologischen Studien an der Hochschule seiner Vaterstadt machte unter- Burman, Traj. erud., p. 347 sqq. – Vriemoet, Athen. Fris., p. 346 sqq. – Glasius, Godgel. Nederl. – van der Aa, Biogr. Woordenb.