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ADB:Schooten, Franz van (1581 bis 1646)

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Artikel „Schooten, Franz van (1581 bis 1646)“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 328, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schooten,_Franz_van_(1581_bis_1646)&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:20 Uhr UTC)
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Schooten: Franz van S., der Aeltere, Mathematiker, geboren 1581 zu Leiden, † ebenda am 11. December 1646. Er wurde, nachdem er schon mehrere Jahre (vielleicht seit dem 1610 erfolgten Tode Ludolph’s van Ceulen A. D. B. IV, 93) Vorlesungen gehalten, 1615 als Professor angestellt. Sein Auftrag war, in niederdeutscher Sprache Mathematik für angehende Ingenieure zu lehren. Im Sommer war er von der Pflicht, Vorlesungen zu halten, entbunden, so oft seine Gegenwart im Feldlager des Prinzen Moritz von Oranien zu Dienstleistungen kriegerischer Art verlangt wurde. Er veröffentlichte 1627 eine Tafel der Sinus, Tangenten und Secanten unter Zugrundelegung des Halbmessers 10000000, welche durch ihr Sedezformat zu einem Taschenexemplare sich eignet und vermuthlich deshalb rasche Verbreitung fand, um so mehr als handliche logarithmisch-trigonometrische Tafeln noch nicht vorhanden waren, die Benutzung der Napier’schen Tabellen vielmehr mühsame Interpolationsrechnungen verlangte. Angefügt ist eine kurzgefaßte ebene Trigonometrie in französischer Sprache. Die Angabe, Christian Huygens sei ein Schüler dieses S. gewesen, beruht auf einer Verwechslung mit dem gleichnamigen Sohne (s. u.).

Vgl. Matthijs Siegenbeek, Geschiedenis der Leid’sche Hoogeschool (Leiden 1832) II, 104.