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ADB:Schmeißer, Johann Gottfried

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Artikel „Schmeißer, Johann Gottfried“ von Otto Beneke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 633, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmei%C3%9Fer,_Johann_Gottfried&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 07:10 Uhr UTC)
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Schmeißer: Johann Gottfried S., Physiker und Chemiker, geboren am 24. Juni 1767 zu Andreasberg am Harz, des dortigen Predigers und Rectors Sohn. – Schon während seines Aufenthalts in Braunschweig und Hamburg als Apothekerlehrling, suchte er sich gründliche Kenntnisse zu erwerben in der Physik, Chemie, Anatomie, Mineralogie, Botanik und in fast allen Zweigen der Naturwissenschaften, deren Pflege und Ausbreitung sodann der Zweck seines späteren vielbewegten Lebens wurde. Seine vielfachen Reisen begann er mit einem längeren Aufenthalt in London; hier lernte er den berühmten Botaniker Sir Joseph Banks kennen und wurde durch ihn mit anderen bedeutenden Naturkundigen bekannt. Banks veranlaßte auch Schmeißer’s Aufnahme in die Royal Society, sowie in die Linné- und die Medicin. Gesellschaft in London. Hier beschäftigte er sich auch mit chemischen Untersuchungen und hielt Vorlesungen über Chemie und Mineralogie. Als Begleiter des Hamburger Baron v. Voght durchreiste er England, Schottland und Irland, überall von Fachgenossen geehrt und in seinen Kenntnissen gefördert. Die Stadt Montrose ertheilte ihm das Bürgerrecht. – Nach Hamburg zurückgekehrt lebte er eine Zeitlang bei dem genannten Baron v. Voght auf dessen Landgut Flottbeck, woselbst er ein Laboratorium einrichtete, besonders für Agriculturchemie. Später, 1796–1799, reiste er wieder mit Voght und Professor Büsch durch Deutschland etc. Ueberall, wo er einige Zeit verweilte und sich durch Vorträge bekannt machte, wurde er zum Mitgliede gelehrter Gesellschaften ernannt. Die Universität Helmstedt gab ihm das Diplom als Doctor medicinae. – Um 1805 besaß er eine Apotheke in Altona; später besuchte er noch Kopenhagen und zog sich hierauf nach Hamburg zurück, wo er vielbesuchte Vorträge über Physik und Chemie zu halten pflegte, und in dieser Hinsicht als einer der Ersten genannt zu werden verdient, welche in Hamburg öffentliche Vorträge in populärer Weise eingeführt haben. Er starb hier am 5. Februar 1837.

Vgl. Neuer Nekrolog d. Deutschen, Jahrg. 1837, Thl. I, 180. – Hamb. Schriftsteller-Lexikon VI, 598–600.