ADB:Schinkel, Enwald
Lamb. v. Werle (s. d. A.) das Unterpriorat; im J. 1510 zum Abt erwählt, empfing er die Weihe vom Bischof Martin Karith von Cammin, während der Greifswalder Prof. Wichman Kruse (s. A. D. B. XVII, 268) die Einführungspredigt hielt. Mit der Universität stand er in naher Beziehung, indem er die Aufsicht (patrocinium) über die theologische Facultät führte, und auch (1513) das Rectorat verwaltete, wobei ihn W. Kruse als Vicerector vertrat; auch ließ er die Mönche Joachim Wrede und Joh. Derkynder in Greifswald studiren. Im J. 1528 sandte er einen Gelehrten, Lor. Brincken, nach Deventer, damit er junge Leute aus der dortigen Schule des Rectors Joh. Lippius zur Uebersiedelung in das Kloster Eldena überrede. Unter diesen befand sich Anton Remmelding, welcher ein Tagebuch über diese Fahrt und sein Klosterleben hinterließ, später in Wittenberg studirte und protestantischer Geistlicher wurde. Im J. 1535 erfolgte nämlich die Säcularisation Eldenas und dessen Umwandlung in ein herzogliches Amt. Der Abt E. S. und sein gelehrter Prior Michael Knabe, der (1509) in Greifswald studirt hatte, behielten jedoch bis zu ihrem Tode ihren Wohnsitz im Kloster und eine Pension, und erfreuten sich an den Werken der von ihnen gesammelten Bibliothek, die später an die Kirche zu Wolgast und dann an die Universität Greifswald überging, welche (1634) auch die Mehrzahl der Klostergüter von dem letzten pommerschen Herzoge Bogislaw XIV. empfing.
Schinkel: Enwald S., der letzte Abt des Cistercienserklosters Eldena bei Greifswald, stammte aus einem pommerschen Rittergeschlecht, welches ein geharnischtes Bein im Wappen führte, widmete sich jedoch dem geistlichen Beruf und trat in das Cistercienserkloster Eldena bei Greifswald. Hier nahm er (1490) an der Entsetzung des zügellosen Abtes Gregorius Groper theil und bekleidete (1494) unter dessen würdigem Nachfolger- Cramer, Pomm. Kirchenchronicon, 1628, III, c. 24, 25, 32–37. – Bagmihl, Pomm. W.-B. V, 95. – Pyl, Gesch. des Klosters Eldena, 1880, S. 37, 38, 480–539, 730–757; Nachtrag z. G. E. 55; – Gesch. d. Greifswalder Kirchen, S. 1057, 1442.