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ADB:Werle, Lambert von

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Artikel „Werle, Lambert von“ von Theodor Pyl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 42 (1897), S. 13–14, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Werle,_Lambert_von&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:03 Uhr UTC)
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Werle: Lambert von W., Abt des Klosters Eldena, aus einer der ältesten von Westfalen nach Greifswald eingewanderten Familien, welche schon im J. 1316 in den Stadtbüchern genannt wird, vielleicht ein Enkel des Rathsherrn Konrad v. W. (1400–6), tritt zuerst im J. 1477 unter den Eldenaer Klosterbrüdern hervor, und war seit 1479 Hofmeister der Rügischen Güter. Nach dem Tode des Abtes Nikolaus (1486) von einem Theile des Convents zu dessen Nachfolger bestimmt, mußte er bald darauf einer Gegenpartei weichen, welche den aus der Gegend von Neustadt-Eberswalde gebürtigen Cist. Gregor Groper zum Abte wählte. Als dieser jedoch durch seinen zügellosen Lebenswandel Anstoß gab und die Güter des Klosters verschwendete, vereinigten sich die Brüder aufs neue zu Werle’s Wahl, und entsetzten jenen unwürdigen Vorstand seines Amtes. Lambert hatte nun, nachdem Groper (1491) im Gefängniß verstarb, einen langwierigen Proceß gegen dessen Freunde zu führen, der erst (1494) von der Römischen Curie zu seinen Gunsten entschieden wurde. Seitdem war er, bis zu seinem am 21. December 1500 erfolgten Tode, mit großem Eifer bemüht, die unter seinem Vorgänger eingetretenen Schäden zu beseitigen, die Klostergüter zu vermehren, sowie die Bibliothek und die Bildung des Convents zu heben, und vertrat auch die Abtei als Prälat unter den Ständen auf [14] den pommerschen Landtagen. Der ihm zum Andenken errichtete Grabstein ist noch erhalten, und enthält sein Bildniß in ganzer Figur, in der Cist.-Tracht mit dem Krummstabe und Brevier; neben ihm ist sein Hund Ajax dargestellt, während ein Spruchband die Worte (Hiob 19, 21) „Miseremini mei saltem vos, amici mei“ enthält.

Pyl, Gesch. des Klosters Eldena, S. 155 ff., 479 ff., 723 ff. – Lib. Civ. Gr. XIV, 46 (1316); XVI, 143 (1403). – Gesch. d. Grfsw. Kirchen, S. 775. – Balt. Stud. III, 2, S. 151.