ADB:Schedius, Georg
Winterkönigs die Jesuiten. Er wandte sich nach Mecklenburg und erhielt 1623 das Rectorat der Bützower Schule; 1629 kam er in gleicher Eigenschaft nach Güstrow, wo er am 12. December 1650 starb. – Unter seinen Schriften sind außer lateinischen Leichenreden und Gedichten („Metaphrasis poetica Jeschajahu, cap. 1–5,“ 1631) zu erwähnen: 1) „Viridarium philologico-historicum, III centuriae“, Rostochii 1647; 2) eine handschriftliche Chronik von Güstrow; 3) mehrere Schuldramen in lateinischer Prosa: „Josephus“ (1636, gedruckt Rostock 1645), „Absalon parricida, exul et redux (1636, gedr. 1645), „Absalon patrem regno excutiens“ (1638), „Praetor Gibeonitarum“ (1643), „Hypomnemata passionalia tribus actibus salutiferam Jesu Nazareni passionem, carmine iambico repraesentantia“. Von wirklich dramatischem Charakter ist in diesen schwerfällig gelehrten Declamationsübungen nichts zu spüren; die alttestamentliche Erzählung gibt nur den Rahmen zu weitläufigen Gerichtsverhandlungen über den angeblich von Benjamin gestohlenen Becher und den Mord Amnons; jede Person redet 2–8 Seiten ciceronianisches Latein hinter einander nach dem Grundsatz: Nihil iucundius, nihil praestabilius quam bene et ornate posse dicere; als Muster gilt dem Verfasser der Straßburger Professor Melchior Junius, ein Schüler Sturm’s.
Schedius: Georg S., lutherischer Schulmann des 17. Jahrhunderts. Im J. 1580 als der Enkel des kurfürstlich sächsischen Leibarztes Georg S. zu Glauchau geboren, bekleidete er seit 1613 das Amt eines Schulmeisters im mährischen Städtchen Kadau. Aus Komotau, wohin er 1618 berufen wurde, vertrieben ihn im October 1622 nach dem Falle des- H. Witte, Diarium biographicum, 1688. – G. Ludovici, Historia rectorum, gymnasiorum scholarumque III, 412 (1711). – A. F. Fuchs, Geschichte des Güstrowschen Gymnasii (Progr. Güstrow 1801) S. 23. – Vgl. den Artikel Elias Schedius.