ADB:Schaller, Anton
Erscheinungsbild
Nagler erwähnt eine „Himmelfahrt Mariä“, einen „heiligen Stephanus“ (1833), den „Androclus in der Wüste“, eine vielgerühmte halb lebensgroße „Venus“, einen „Amor“, die „Grazien, welche einen Eros in einem Rosenkörbchen entdecken“ u. s. w. Auch verfaßte der vielseitig gebildete und seines liebenswürdigen Charakters wegen allgemein geachtete Künstler einige Abhandlungen über die Kunst, ebenso eine immer noch ungedruckte Autobiographie. S. war Mitglied der Akademie und Corrector an der Schule des historischen Elementarzeichnens. Er starb 1844 im 72. Jahre.
Schaller: Anton S., Historienmaler, geboren zu Wien, Sohn eines aus Waldmünchen (in Baiern) stammenden Weißdrehers an der k. k. Porzellanmanufactur in Wien, war anfangs zum Hafnerhandwerk bestimmt, machte sich aber schon in der Schule bemerklich, kam dann als Lehrling in dieselbe Anstalt, an welcher sein Vater bedienstet war, wo der Maler Schulz das Talent des Knaben durch Unterricht im Zeichnen und Malen förderte und an den Director dieser Anstalt, Niedermayer empfahl, welcher sich seines Pfleglings auch in erfreulichster Weise annahm. Bei einer Preisconcurrenz aus einer Scene der „Iphigenie“ that sich S. hervor, so daß ihm Niedermayer die Ausführung mehrerer historischer Gemälde auf Porzellanplatten für hohe Herren, wie den Herzog von Sachsen-Teschen und andere Fürsten übertrug. Nebenbei zeichnete S. mit gewissenhafter Genauigkeit nach antiken Vorbildern und nach der Natur, studirte mit ebenso großem Eifer Anatomie und erlangte infolge dieser seiner Kenntnisse die Professur der Anatomie und Elementarzeichnung an der k. k. Akademie. Seither widmete er seine Thätigkeit dem Unterricht und der Oelmalerei und schuf eine Menge Bilder theils mit religiösen, theils antiken oder historischen Stoffen.- Vgl. Nagler 1845, XV, 138. – Wurzbach 1875, XXIX, 92.