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ADB:Schütze, Gottfried

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Artikel „Schütze, Gottfried“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 142–143, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sch%C3%BCtze,_Gottfried&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:05 Uhr UTC)
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Schütze: Gottfried S. Er war geboren am 7. Mai 1719 zu Wernigerode, wo sein Vater damals Rector war, später Pastor an der (lutherischen) Dreifaltigkeitskirche in Altona, † am 19. März 1758. Vorbereitet auf der Gelehrtenschule der Vaterstadt, bezog er 1738 die Universität Halle und ging von da nach Leipzig, Theologie und Geschichte studierend. In Leipzig ward er 1740 Baccalaureus und 1741 Magister. 1742 erhielt er seine erste Anstellung als Adjunct des Altonaer Ministeriums, womit 1743 das Amt als Nachmittagsprediger in Ottensen verbunden ward. 1750 ward er Rector des Pädagogiums in Altona mit dem Titel eines Consistorialassessors, 1751 zugleich außerordentlicher Professor der Theologie an der Kopenhagener Universität (eigentlich nur ein Titel). 1760 von der theol. Facultät in Kopenhagen zum Dr. theol. creirt, siedelte er 1762 nach Hamburg über als Professor der Geschichte und der griech. Sprache am Gymnasium, † am 1. Juli 1784. Seit 1746 war er auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin, seit 1750 der in Kopenhagen, seit 1762 der in Paris. Auch war er Mitglied der lateinischen Gesellschaft in Jena, der deutschen Gesellschaft in Königsberg u. s. w. 1767 hatte die philosophische Facultät in Wittenberg ihn zum poeta laureatus ernannt. Seit 1770 war er auch an der Hamburger Stadtbibliothek beschäftigt, und seit 1778 als erster Bibliothekar. – Von ihm sind zahlreiche Schriften erschienen. Theologischen Inhalts: „Das Leben des Andreas Proles, eines Zeugen der Wahrheit vor Luther“ 1741, 2. Aufl. 1744. „Betrachtungen über Worte des leidenden Jesu“ 1746, auch ein Paar Casualpredigten. Mit Luther hat er sich viel beschäftigt und gab er heraus: „Luthers bisher ungedruckte Briefe“ 1781, 3 Bde. „Beurtheilung einiger deutscher Worte, welche aus Luthers deutscher Bibelübersetzung [143] mit Unrecht verdrängt worden sind“ 1755. „Beurtheilung der heftigen Schreibart Luthers“ 1760. Auch gab er Altona 1756 die Bibel nach der deutschen Uebersetzung D. M. Luthers mit einer Vorrede, mit Königl. Allergnädigst. Privilegio heraus. In dieser Vorrede bespricht er das Bild sowol eines unwürdigen als würdigen Bibellesers. Die Ausgabe enthält eine Dedication an König Friedrich V. Zur deutschen Geschichte sind eine Reihe kleiner Schriften von ihm erschienen, z. B. „Drei kleine Schutzschriften für die alten Deutschen“ 1746, 2 Bde. „Der Lehrbegriff der alten deutschen und nordischen Völker von dem Zustand der Seelen nach dem Tode“ 1750. „Von den Lehrsätzen der alten Deutschen von der Versöhnung“ 1754. „Lobschriften auf die Weiber der alten Deutschen“ 1776 u. m. Besonders verdient hat er sich gemacht um die Hamburgische Geschichte. Dazu lieferte er: „Geschichte und Verfassung des Hamb. Gymnasiums und der öffentlichen Stadtbibliothek“ 1768. „Die Geschichte von Hamburg für die Liebhaber der vaterländischen Geschichte“ 1775, 2 Bde. „Sammlung von bisher ungedruckten Beweis- und Erläuterungsschriften zur Hamburgischen Geschichte“ 1780. „Von der Hamburger Stadtbibliothek“ Hamburg 1781.

Gieseke, memoria G. Schützii, Hamb. 1784. – Nachrichten von niedersächs. berühmten Leuten I, 113. – Neubauer, Nachrichten von jetzt lebenden Theologen, II, 874. – Strodtmann, Geschichte jetzt lebender Gelehrten, II, 178. Schmersahl, Geschichte jetzt lebender Gottesgelehrten, 633. – Meusel, Lexikon verstorbener deutscher Schriftsteller, XII, 510. – Bolten, Kirchennachrichten von Altona, Altona 1790, I, 139. – Petersen, Geschichte der Stadtbibliothek in Hamburg, S. 149. – Hamb. Schriftstellerlex., VII, 68.