Zum Inhalt springen

ADB:Sagar, Johann Baptist Michael Edler von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sagar, Johann Baptist Michael Edler von“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 169, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sagar,_Johann_Baptist_Michael_Edler_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 12:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Saftleven, Cornelis
Band 30 (1890), S. 169 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand November 2014, suchen)
Johann Baptist Michael Edler von Sagar in Wikidata
GND-Nummer 10080778X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|30|169|169|Sagar, Johann Baptist Michael Edler von|Julius Pagel|ADB:Sagar, Johann Baptist Michael Edler von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=10080778X}}    

Sagar: Johann Baptist Michael Edler v. S., Arzt und hervorragender Epidemiograph seiner Zeit, ist am 2. November 1702 zu Poellandl in Krain geboren. Seine ersten Lebensschicksale sind ziemlich unbekannt geblieben. Er soll in der Jugend Hirtenjunge gewesen und infolge widriger Verhältnisse, namentlich großer Armuth, erst sehr spät zum Studium gelangt sein, sodaß er bereits im Alter von 50 Jahren stand, als er in Wien die medicinische Doctorwürde erhielt. Er wurde hierauf zum Physicus des Iglauer Kreises in Mähren ernannt und 1776 infolge seiner litterarischen und praktischen Verdienste von der Kaiserin Maria Theresia geadelt, starb aber schon zwei Jahre später, wie es heißt, in ziemlich dürftigen Verhältnissen. Trotz des beschränkten Wirkungskreises, in dem S. lebte, wußte er sich dennoch den Ruf eines Forschers ersten Ranges zu verschaffen, ganz besonders durch seine gediegenen epidemiographischen Arbeiten, von denen in erster Linie die „Diss. de variolis Iglaviensibus anni 1766“ (Wien 1773) und die Schrift über eine stärkere Epidemie von Faul- oder Hungerfieber („Historia morbi epidemici in circulo Iglaviensi et adjacentibus regni Bohemiae plagis observati annis 1771, 1772“, Leipzig 1778) erwähnenswerth sind. Bekannt ist S. ferner als Verfasser eines dem von Sauvages nachgebildeten nosologischen Systems, worin die Krankheiten nach ihren gemeinschaftlichen Symptomen in bestimmte, gewissermaßen natürliche Gruppen classificirt werden. Das betreffende Werk führt den Titel: „Systema morborum symptomaticum secundum classes, ordines, genera et species, cum characteribus, differentiis et therapejis“ (Wien 1776). – Ein vollständiges Verzeichniß der Schriften Sagar’s gibt J. F. C. Hecker in seiner „Geschichte der neueren Heilkunde“ S. 601.

Vgl. letztgenanntes Werk S. 569. – Biogr. Lexikon hervorragender Aerzte etc. von A. Hirsch V, 147.