ADB:Rosin, David
S. J. L. Rappoport, auf ihn einen bleibenden Einfluß ausgeübt hat. Er bezog dann die Universitäten Breslau, Berlin und zuletzt Halle, woselbst er 1851 zum Dr. phil. promovirt wurde. Vom Jahre 1854–1864 leitete er die Religionsschule der jüdischen Gemeinde in Berlin. Es sind von ihm erschienen: „Abhandlungen über Gedanken, Pläne und Erfassung des Unterrichts in den Lehrgegenständen der jüdischen Religion“ Berlin 1856–1861); „Berichte über die jüdische Religionsschule in Berlin“, I–IX (1856/64); „Ueber den Einfluß des Edicts, betreffend die bürgerlichen Verhältnisse der Juden im Preußischen Staate auf Wissen und Bildung in jüdischen Kreisen, insbesondere im Bereiche des jüdischen Schulwesens“ (Berlin 1862); „Uebersichtliche Darstellung des Lebens und Wirkens des Dr. Michael Sachs und des Dr. Moritz Veit“ (Berlin 1864). Im J. 1864 folgte R. einem Rufe als Lehrer an das jüdisch-theologische Seminar in Breslau, woselbst er hauptsächlich hebräische Grammatik, Bibelexegese, Religionsphilosophie, Homiletik, Pädagogik und Didaktik lehrte. Neben wissenschaftlichen Arbeiten in der Frankel-Graetz’schen Monatsschrift fallen in die Breslauer Zeit Rosin’s [498] die Herausgabe der Fest- und Sabbatpredigten von Dr. Michael Sachs (Berlin 1866/67) und seine in einzelnen Jahresberichten des jüdisch-theol. Seminars niedergelegten Forschungen: „Ein Compendium der jüdischen Gesetzeskunde aus dem XIV. Jahrhundert“ (1871); „Die Ethik des Maimonides“ (1876); „R. Samuel ben Meïr als Schrifterklärer“ (1880); „Reime und Gedichte des Abraham ibn Esra“ (1885, 1887, 1888, 1891).
Rosin: David R., Dr., Pädagoge und Religionsphilosoph, geboren am 27. Mai 1823 in Rosenberg, † am 31. December 1894 in Breslau, erhielt den ersten Unterricht durch seinen Vater, besuchte dann talmudische Schulen in Kempen, Myslowitz und Prag, woselbst der Mitbegründer der jüdischen Wissenschaft, Oberrabbiner