Zum Inhalt springen

ADB:Rembt, Johann Ernst

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Rembt, Johann Ernst“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 197–198, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rembt,_Johann_Ernst&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:34 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Rembrandt van Rijn
Nächster>>>
Remedius
Band 28 (1889), S. 197–198 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Ernst Rembt in der Wikipedia
Johann Ernst Rembt in Wikidata
GND-Nummer 101581742
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|28|197|198|Rembt, Johann Ernst|Robert Eitner|ADB:Rembt, Johann Ernst}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=101581742}}    

Rembt: Johann Ernst R., ein im 18. Jahrhundert berühmter und sehr gefeierter Orgelvirtuos und Componist für sein Instrument. Er war um 1749 oder 1750 zu Suhl geboren.[WS 1] Schon früh zeigten sich bei ihm die bedeutenden musikalischen Anlagen, und das Studium der Sebastian Bach’schen Werke bewahrte ihn vor der damals herrschenden Seichtigkeit im Orgelspiele und dem Compositionsstile. 1768 begab er sich auf Reisen und ließ sich als Clavier- wie Orgelspieler hören. Er ging durch Holland und Frankreich und erregte besonders in Paris durch seine eminente Technik großes Aufsehen, sodaß man Wunderdinge von ihm berichtete. 1773 erhielt er in seiner Vaterstadt Suhl den Organistenposten an der Hauptkirche und lebte fortan nur sich und der Composition von Orgelsachen, die er in reichlicher Menge schuf. Von 1787 ab erschienen bis 1797 bei der Breitkopf’schen Musikalienhandlung in Leipzig fünf Bände Orgelcompositionen, die mehr für den praktischen Gebrauch eingerichtet sind, darunter eine Orgelschule, Fugetten und Choralvorspiele. Seine größeren Compositionen dagegen blieben Manuscript, über die Gerber in seinem Lexikon von 1813 ein genaues Verzeichniß giebt. Gerber muß übrigens auch den Briefwechsel zwischen R. und K. Ph. Em. Bach in Hamburg gekannt haben, denn er schließt aus den Briefen Rembt’s, daß er ein gebildeter Mann gewesen sein muß. Er starb zu Suhl am 26. Februar 1810 im 61. Lebensjahre, wie die Leipziger Musikzeitung 1810 S. 734 berichtet. Dort ist auch seine Lebensbeschreibung zu finden, sowie in 1808 S. 671 und 1810 S. 431 seine Werke [198] angezeigt und beurtheilt werden. Auch die Neuzeit hat seine Compositionen wieder hervorgesucht und sie zum Nutzen der Orgelspieler bekannt gemacht und zwar in der 1857–60 bei Heugel in Paris erschienen „Maitrise, Journal pour la Musique d’église par Niedermaier et d’Ortigue“. Hierin sind 2 Fugen, 5 Fugetten und 30 Präludien von R. abgedruckt. Daß die Franzosen gerade auf den deutschen Orgelmeister verfallen sind, ihn der Vergessenheit zu entreißen, ist jedenfalls eine merkwürdige Thatsache.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Ernst Rembt – auch Rempt oder Remd –, getauft 27. August 1749 in Suhl, Thüringen, † 26. Februar 1810 ebd.