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ADB:Pixis, Friedrich Wilhelm

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Artikel „Pixis, Friedrich Wilhelm“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 219, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pixis,_Friedrich_Wilhelm&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:31 Uhr UTC)
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Pixis: Friedrich Wilhelm P., Violinvirtuose und tüchtiger Musikdirector, geboren 1786 zu Mannheim, wo sein Vater Organist war, zeigte schon als Knabe so bedeutende musikalische Anlagen, daß er bereits nach einigen Jahren Violinunterrichts öffentlich auftrat. Sein jüngerer Bruder, Johann Peter[WS 1] dagegen, zeigte nicht geringere Fertigkeit als Clavierspieler und so zog der Vater mit seinen beiden kleinen Söhnen in der Welt herum und ließ sie hören. In Hamburg hatte Friedrich Wilhelm das Glück, einige Monate den Unterricht Viotti’s zu genießen und dies legte, durch sein außerordentliches Talent unterstützt, den Grund zu seiner soliden Fertigkeit, die alle Nebenbuhler aus dem Sattel hob. Nach zwölfjährigem unsteten Herumreisen siedelte sich der Vater in Wien an und übergab seine beiden Knaben dem berühmten Albrechtsberger. Doch die strengen Studien wurden bald wieder unterbrochen durch die Anziehungskraft des lustigen Reiselebens, und nun gingen die Brüder 1810 allein in die Welt. Der ältere Bruder fand aber bereits in Prag den Ort seiner ferneren alleinigen Thätigkeit, denn dort war man eben im Begriff ein Conservatorium für Musik ins Leben zu rufen, und man wußte Friedrich Wilhelm so zu fesseln, daß er eine Professur für das Violinspiel an demselben annahm. Später übernahm er noch die Leitung des Theaterorchesters und die Direction der Tonkünstlergesellschaft. Sein Ruf als Lehrer zog manchen Kunstjünger nach der böhmischen Hauptstadt und ebenso lag die Pflege der Musik in Prag fast einzig in seiner Hand. Seine Quartettabende werden von den Zeitgenossen als der höchste musikalische Genuß geschildert. Durch eine angestrengte und aufregende Thätigkeit untergrub er seine Gesundheit und obgleich er mehrfach Heilung in Bädern suchte, verschied er bereits am 20. October 1842. Als Componist ist er nur durch eine Sonate bekannt, während sein Bruder Joseph Peter in allen Musikformen zahlreiche Werke veröffentlicht hat, die aber nur ein mittelmäßiges Talent verrathen. Friedrich Wilhelm’s Thätigkeit erstreckte sich auf das Lehrfach und die Verbreitung guter Musik und hat sich dadurch nicht nur für Prag, sondern durch den großen Kreis seiner Schüler, die er in alle Welt sandte, einen gerechten Anspruch auf allgemeine Anerkennung erworben.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Joseph Peter