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ADB:Pichler, Vitus

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Artikel „Pichler, Vitus“ von Johann Friedrich von Schulte in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 108–109, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pichler,_Vitus&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 05:00 Uhr UTC)
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Pichler: Vitus P., Kanonist, geboren zu Brechhofen (das Jahr ist unbekannt), † zu München am 15. Februar 1736, trat, nachdem er bereits in der Seelsorge thätig gewesen, in den Jesuitenorden, wurde am Colleg zu Augsburg als Professor der Theologie beschäftigt, im J. 1716 zum Professor des canonischen Rechts als Nachfolger von Schmalzgruber ernannt, im J. 1731 als Präfect der höheren Schulen nach München versetzt. Schriften: „Candidatus jurisprudentiae sacrae, seu juris canonici secundum Gregorii P. IX. decretalium titulos explanati“, Ingolst. 1716–21, 1728 in 3. Aufl., Augsb. 1726, 1733, 5 voll. 4, „Jus canonicum practice explicatum, seu decisiones casuum ad singulos decretalium Greg. P. IX. titulos et ad consuetum referendi modum [109] accomodatae“, Ingolst. 1728, 46. 4, neu mit Anmerk. und vindiciae durch Fr. Ant. Zaccaria, Pisauri (Venet.) 1758, 2 vol. fol., „Manipulus casuum juridicorum selectorum“, Ingolst. 1724. 4. „Summa jurisprud. sacrae universae“ cet. Augsb. 1723 fol. u. ö. „Candidatus abbreviatus jurisprud. sacrae, hoc est juris can. sec. Greg. IX. P. libros V. decretalium explanati Summa s. compendium, quod in usum maxime discipulorum ex libris suis collegit auctor ipse“, oft gedruckt. Die drei ersteren sind für den praktischen Gebrauch berechnet, bieten vorzugsweise Erörterungen über Rechtsfragen und haben sehr große Verbreitung gefunden; der Candidatus abbreviatus wurde vielfach als Vorlesebuch benutzt und war in Oesterreich durch die Instruction von 1754 neben den Principia von Neller als solches vorgeschrieben, falls der Professor selbst keins verfaßt habe, bis die Institutionen von P. v. Ringger es ablösten. Zu diesen treten: „Papatus nunquam errans in proponendis fidei articulis“, Augsb. 1709. „Opuscula quaedam in causa decimarum Langenmosensium“, Ingolst. 1726. „Theolgogia polemica“ cet. 2 Thle., Wien 1719, neu 1755.

Mederer. Annales III, 140. 174. 183. – Kayser, Bücher-Lex. IV, 346. – Adelung VI, 133. – de Backer I, 569. – v. Schulte, Gesch. III, 1. 163.