ADB:Peters, Johann
Arnoldi die Priesterweihe. Er setzte dann seine Studien im Winter 1856/57 in Bonn, im Sommer 1857 in Tübingen, dann zwei weitere Jahre in Rom fort, promovirte hier Anfang Juni 1856 zum Dr. jur. utr. und kehrte hierauf in die Heimath zurück. Am 22. Juni 1859 wurde er Vicar an der Kirche zu Unserer Lieben Frau in Luxemburg, am 28. December 1861 Professor der Kirchengeschichte, der Patrologie und der Liturgik am Priesterseminar daselbst, am 7. April 1878 auch Subregens des Seminars, am 2. April 1879 zugleich Domcapitular. Seit 1880 war er auch Mitglied des Curatoriums des Luxemburger Athenäums, seit 1881 Mitglied der Schulcommission.
Peters: Johann P., katholischer Theologe, geboren am 4. October 1831 zu Beyern, Pfarrei Gostingen, in Luxemburg, † am 21. September 1897. P. machte seine Gymnasialstudien 1846–1852 im Athenäum zu Luxemburg, absolvirte 1852–1853 den Philosophiecursus, trat im Herbst 1853 in das Luxemburger Priesterseminar ein, studirte daselbst Theologie bis 1856 und empfing am 29. August 1856 zu Trier durch BischofAuf dem Gebiete der Patrologie widmete P. seine Studien besonders dem hl. Cyprian. Er veröffentlichte zuerst die Schrift: „Die Lehre des hl. Cyprian von der Einheit der Kirche gegenüber den beiden Schismen in Karthago und Rom“ (Luxemburg 1870), dann die Abhandlung: Cyprians Lehre über die heilige Eucharistie“ (Katholik 1873, I, S. 669–687; II, S. 25–39), endlich das große Werk: „Der heilige Cyprian von Karthago, Bischof, Kirchenvater und Blutzeuge Christi, in seinem Leben und Wirken dargestellt“ (Regensburg 1877). Für die Realencyklopädie der christlichen Alterthümer von F. X. Kraus schrieb er eine Reihe von Artikeln zur Liturgik und christlichen Alterthumskunde (darunter der Artikel „Eucharistie“, I, S. 433–450), für die 2. Auflage des Kirchen-Lexikons von Wetzer und Welte (1882 ff.) zahlreiche Artikel zur Kirchen- und Dogmengeschichte und Patrologie (darunter „Cyprian“, III, 1273–77; „Luxemburg“, VIII, 354–362; „Origenes“, IX, 1053–73 und „Origenistenstreit“, IX, 1073–78; „Semipelagianismus“ XI, 121–126), für das Staatslexikon der Görres-Gesellschaft den Artikel „Luxemburg“ (III, [26] 1141–56). Aus dem Gebiete der alten Kirchengeschichte seien ferner noch die Arbeiten genannt: „Rom und die altkirchliche Bußdisciplin“ (Katholik 1876, II, S. 113–125); „Les prétendus 104 canons du 4e Concile de Carthage de l’an 398“ (in: Compte-rendu du 3e congrès scientifique international des catholiques tenu à Brucelles du 3 au 8 sept. 1894, Bruxelles 1895). Verschiedene Beiträge zur luxemburgischen Geschichte resp. Kirchengeschichte und Alterthumskunde veröffentlichte er (in deutscher Sprache) in den Publications de la Section historique de l’Institut grand-ducal de Luxembourg, darunter die größeren: „Das Obituarium der Abtei Echternach“ (T. 27, 1872, S. 140 bis 169); „Die Anfänge des Christenthums im Großherzogthum Luxemburg“ T. 32, 1877, S. 219–238); „Die luxemburger Bisthumsfrage“ (T. 42, 1895, S. 281–302); „Der Abt Rudolf v. Vanne und die Gründung der Altmünster-Abtei in Luxemburg“ (T. 44, 1895, S. 1–27); Sebastian Franz de Blanchart und seine Luxemburger Chronik (T. 46, 1898, S. 107–218).
- M. Blum, Dr. Johann Peters, Canonicus, Subregens und Professor am Priesterseminar zu Luxemburg. Ein Lebensbild. In: Ons Hémecht Luxemburg), 1877, S. 600–628.