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ADB:Othfar, Christian

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Artikel „Othfar, Christian“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 535, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Othfar,_Christian&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:36 Uhr UTC)
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Othfar: Christian O., geboren am 21. Juli 1609 zu Terpitz im Meißnischen, als Sohn des Pastors, späteren Superintendenten zu Wismar (seit 1624, † 19. Februar 1635), Mag. Wenzeslaus O., studirte bei langen, wechselvollen Wanderzügen während des dreißigjährigen Krieges Philosophie, Theologie und Medicin zu Rostock, Königsberg, Greifswald, Frankfurt a. O., wo er 1642 zum Magister promovirte, Wittenberg, Leipzig, Helmstädt, Rinteln, Kopenhagen, Soroe, Holland, durchreiste dabei auch Polen, England und Frankreich. Nachdem er kurze Zeit vom Herzog Adolf Friedrich in Schwerin als Erzieher seiner Tochter, der Prinzessin Sophie Agnes, angenommen war, ist er kurze Zeit Schulcollege zu Bordesholm in Holstein gewesen. Schon 1644 hatte er in Rostock ein theologisches Buch erscheinen lassen, war 1650 daselbst in die philosophische Facultät aufgenommen, promovirte aber 1653 wieder, mit einer Schrift über die Melancholie, in Leiden zum Dr. med. Den Rest seines Lebens verbrachte er als praktischer Arzt wechselnd in Wismar und Rostock, wo er am 22. December 1660 starb. Seine Schriften nennen Moller, Jöcher und Rotermund. Berühmt wurde sein 1645 in Elbing erschienener und zahlreich in Niederdeutschland nachgedruckter „Geistlicher Herzfasser und Seelenstiller betrübter und unruhiger Christen in aller Traurigkeit“. Noch 1678 erschien er wieder in Leipzig mit einer Vorrede des Christ. Scriverius. Aus diesem Werke ist das Lied „Auff, die du also liegst nieder“ in das Hamburger Gesangbuch von 1681 und das Wismarer von 1700 (hier mit dem Anfange „Auff, auff, die du liegest nieder“) aufgenommen.

Krey, Andenken an die Rostockschen Gelehrten, Anhang, S. 20. – Joh. Bachmann, Gesch. des evangel. Kirchengesanges in Mecklenb. S. 328 f. – A. Blanck, die Meklenb. Aerzte, S. 37.