Zum Inhalt springen

ADB:Osann, Gottfried

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Osann, Gottfried Wilhelm“ von Gustav Karsten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 461, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Osann,_Gottfried&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 07:01 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Osann, Friedrich
Nächster>>>
Oseborn, Zabel
Band 24 (1887), S. 461 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gottfried Osann in der Wikipedia
Gottfried Osann in Wikidata
GND-Nummer 117150290
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|24|461|461|Osann, Gottfried Wilhelm|Gustav Karsten|ADB:Osann, Gottfried}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117150290}}    

Osann: Gottfried Wilhelm O., geb. am 26. October 1796 in Weimar, † am 10. August 1866 in Würzburg, war erst Privatdocent der Physik und Chemie zu Erlangen (1819), Jena (1821–1823) und wieder Erlangen (1823), dann Professor der Chemie und Pharmacie zu Dorpat (1823–1828), endlich bis zu seinem Tode ordentlicher Professor der Physik und Chemie zu Würzburg. O. war der Sohn des weimarschen Regierungsrathes Friedrich Heinrich O. und dessen Frau, geb. Hufeland, welche sich nach dem frühen Tode ihres Mannes mit dem Staatsminister Christian Gottlieb v. Voigt verheirathete. Die vertrauten Beziehungen des Letzteren zu dem glänzenden litterarischen Kreise Weimar’s, besonders auch zu Goethe, wurden für den jungen O. bedeutungsvoll. Goethe war gerade zu der Zeit, als O. seinen Beruf zu wählen hatte, ganz besonders mit seinen naturwissenschaftlichen Untersuchungen beschäftigt und es ist erklärlich, daß bei dem lebendigen Verkehr der Voigt’schen Familie mit dem Goethe’schen Hause, die Forschungen Goethe’s anregend auf den jungen O. wirkten, was dieser selbst seinen Freunden bestätigt hat. Zuerst beschäftigte sich O. fast ausschießlich mit der Chemie, aus deren Gebiet er eine Anzahl beachtenswerther Arbeiten veröffentlichte und zwar meist in selbständigen Büchern. Seine Schrift „Ueber die Meßkunst der chemischen Elemente“ erschien schnell hintereinander in 2 Auflagen (Dorpat 1825, Jena 1830). Nach seiner Rückkehr aus Dorpat hat O. seine litterarische Thätigkeit hauptsächlich physikalischen Arbeiten zugewendet, von denen allerdings eine größere Zahl, elektrolytische Untersuchungen betreffend, mit der Chemie im engsten Zusammenhange standen. Die ungemein zahlreichen physikalischen Abhandlungen Osann’s beziehen sich aber auch auf andere Zweige der Physik, namentlich auf die Optik, sie sind fast durchgehend in Poggend. Ann. oder in den Schriften der physikalisch-medicinischen Gesellschaft in Würzburg veröffentlicht. O. war der Mitbegründer der genannten Gesellschaft; dieselbe hat sein Andenken durch eine in ihren Schriften niedergelegte Gedächtnißrede geehrt.

Siehe Dr. Rinecker, Gedächtnißrede auf W. Osann, gehalten am 1. December 1866, Würzburger naturwissensch. Zeitschr. Bd. VI, S. XLV, Würzburg 1866–67. – S. a. Pogg. biogr.-litter. Handw. II. 335.