Zum Inhalt springen

ADB:Olearius, Gottfried (evangelischer Theologe)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Olearius, Gottfried“ von Julius Opel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 276–277, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Olearius,_Gottfried_(evangelischer_Theologe)&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:07 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Olearius, Adam
Band 24 (1887), S. 276–277 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gottfried Olearius (Theologe, 1604) in der Wikipedia
Gottfried Olearius in Wikidata
GND-Nummer 117621676
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|24|276|277|Olearius, Gottfried|Julius Opel|ADB:Olearius, Gottfried (evangelischer Theologe)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117621676}}    

Olearius: Gottfried O., Dr. theol., kurfürstl. brandenburgischer geistlicher Inspector des Saalkreises und Oberpfarrer an der Marienkirche zu Halle a. d. Saale, war ein Sohn des D. Johann Olearius des Aelteren († 1623, s. u.) und seiner zweiten Gattin Sibylla geb. Nicander und wurde am 2. Jan 1604 getauft. Er besuchte die unter dem Rectorate des M. Evenius blühende städtische Lateinschule zu Halle, studirte anfangs unter der besonderen Leitung des M. Arnold Mengering in Jena und bezog nach dem Tode seines Vaters die Universität Wittenberg, wo er Meißner, Balduin und Hülsemann hörte. Schon auf der Lateinschule in Halle ein guter Gräcist, trieb er hier auch orientalische Sprachen und machte sich sogar das Italienische nach der neuen Lehrmethode des Glaumius angeblich in vier Wochen so zu eigen, daß er eine italienische Disputation herauszugeben vermochte. Im J. 1625 wurde er Magister, trat später als Adjunct in die philosophische Facultät ein und erhielt 1633 auch das Amt eines Diakonus in Wittenberg. Schon im folgenden Jahre wurde er jedoch als Prediger an die Ulrichskirche nach Halle berufen, und erwarb sich nun auch den Grad eines Doctors der Theologie. Von der Ulrichskirche ging er 1647 als Oberprediger und Superintendent an die Marienkirche über, an der er bis [277] } zu seinem Tode († am 20. Febr. 1685) wirkte. Er war ein sehr fruchtbarer theologischer Schriftsteller in deutscher und lateinischer Sprache und hat wie sein Vater auch auf junge angehende Theologen durch Vorlesungen eingewirkt. Sein dogmatischer Standpunkt war der des strengen Lutheraners (Reine Religions-Postill), doch bewahrte ihn seine vielseitige Bildung und seine warme Theilnahme für das Leben vor Härten. Er war ein Freund der Botanik, der Astronomie und der Musik, sammelte Alterthümer, besonders auch geschichtliche Urkunden und gab auch eine Geschichte seiner Vaterstadt heraus unter dem Titel: „Halygraphia topo-chronologica, Das ist: Ort- und Zeit-Beschreibung der Stadt Halle“, Leipzig 1667. Bis 1679 fortgesetzt durch Johann Gottfried Olearium, Halle 1679. 4°. Von größerer Bedeutung ist noch heute eine andere ortsgeschichtliche Schrift: „Coemiterium Saxo-Hallense. Das ist, des wohlerbauten Gottes-Ackers … der Stadt Hall … Beschreibung“, 1674, 4°. [WS 1]

Pipping, Sacer decadum Septenarius memoriam theologorum exhibens, Bd. I. – Johann Christoph v. Dreyhaupt, Beschreibung des Saal-Kreyses.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Laut Katalog der Universitätsbibliothek Halle wurde letztgenannte Schrift durch seinen Sohn Johann Gottfried Olearius (1635–1711) verfasst.