Zum Inhalt springen

ADB:Noort, Adam van (2. Artikel)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Oort, Adam van“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 362–363, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Noort,_Adam_van_(2._Artikel)&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 23:07 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Oom, Friedrich
Nächster>>>
Oost, Jakob van
Band 24 (1887), S. 362–363 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Adam van Noort in der Wikipedia
Adam van Noort in Wikidata
GND-Nummer 118818880
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|24|362|363|Oort, Adam van|Joseph Eduard Wessely|ADB:Noort, Adam van (2. Artikel)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118818880}}    

Oort: Adam van O.[WS 1], Historienmaler, geb. in Antwerpen im J. 1557, † ebenda 1641. Die Schreibweise des Namens variirt, zuweilen schrieb sich der Künstler selbst A. van Noord. Sein Vater Lambert war auch sein erster Lehrer. Seine Vaterstadt hat er nie verlassen; in die Lucasgilde wurde er 1587 als Meister aufgenommen, 1598/99 war er Decan derselben. Er malte biblische Historien, Mythologien und Kirchenbilder, doch sind seine Gemälde jetzt selten nachzuweisen. In Brüssel ist „Christus als Kinderfreund“, in der St. Michaeliskirche in Gent die „Genesung eines Kranken durch die Fürsprache der Maria“. Seine meisten Compositionen sind uns nur durch die Stiche nach denselben bekannt. Daß O. kein gewöhnlicher Künstler war ersehen wir daraus, daß er mehrere später berühmt gewordene Maler zu seinen Schülern zählte, so Rubens, Jordaens, van Balen, Franck. Ersterer sagt von ihm: Wenn O. nach guten Mustern gearbeitet hätte, so würde er alle seine Zeitgenossen übertroffen haben. Die genannten Künstler hielten nicht lange unter ihm aus, da er jähzornig und grillig war und seinen Zöglingen oft das Leben schwer machte. Nur einer, Jordaens, hielt aus und spottete der schlechten Launen seines Meisters, gegen welche ihn die Liebe seiner Tochter unempfindlich machte. Jordaens heirathete später diese auch. In späteren Jahren nahm sich O. noch weniger Mühe, entwarf leichtsinnig seine Bilder und verfiel dem Manierismus. van Dyck hat dessen Bildniß für die Ikonographie radirt, dann kommt es in de Bie’s Guldencabinet vor. Auch H. Snyers hat es nach dem Gemälde gestochen, das Jordaens gemalt [363] hat. Von Stechern, die nach Gemälden van Oort’s arbeiteten, sind insbesondere A. Collaert, P. de Jode und R. Sadeler zu nennen. Ersterer stach das Blatt mit den fünf Sinnen und Orpheus mit der Leyer; P. de Jode eine Musikunterhaltung von fünf Personen beiderlei Geschlechts, R. Sadeler einen Calvarienberg mit der Kreuzigung Christi. In Preuners Galeriewerk ist eine Anbetung der Hirten nach ihm von Nicolai radirt.

S. Rathgeber, Annalen. – Immerzeel. – Kramm.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Über diese Person existiert im selben Band vom selben Autoren ein weiterer Artikel.