Zum Inhalt springen

ADB:Mynsinger, Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mynsinger, Heinrich“ von Elias von Steinmeyer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 146, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mynsinger,_Heinrich&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:37 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Mynsicht, Adrian von
Band 23 (1886), S. 146 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Heinrich Münsinger in der Wikipedia
Heinrich Mynsinger in Wikidata
GND-Nummer 138719292
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|23|146|146|Mynsinger, Heinrich|Elias von Steinmeyer|ADB:Mynsinger, Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138719292}}    

Mynsinger: Heinrich M., Doctor der Medicin, übersetzte auf Wunsch Herzog Ludwigs oder Herzog Ulrichs[1] von Würtemberg diejenigen Abschnitte aus Albertus Magnus de animalibus Buch 22 und 23 ins Deutsche, welche von den Arten, den Krankheiten und der Züchtung der Jagdthiere Falke, Habicht, Sperber, Pferd, Hund handeln. Er ist ohne Zweifel identisch mit Heinrich Crowel v. Münsingen, welchem Pfalzgraf Ludwig III. am 25. März 1421 zum Zwecke des Besuches der Hochschule Padua und der Promotion daselbst ein jährliches Stipendium von 40 Gulden aussetzte (Mone in der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 12, 178 f.) und welchen derselbe Fürst 1428 zu seinem und seiner Nachfolger Leibarzt annahm (J. F. Hautz, Geschichte der Universität Heidelberg I, 258). In dieser Eigenschaft und als Professor an der Universität Heidelberg ist M. (auch Münsinger, Munsinger, Munsiger, de Münsingen geschrieben; Heinrich Crowel heißt er nur in der Urkunde von 1421) vielleicht bis 1472, sicher bis 1465 nachweisbar, wo ihn der Humanist Petrus Antonius Finariensis als einen der beiden Unterredner in seinem Dialog De dignitate principum auftreten läßt (Freher, Rerum germanicarum scriptores ed. Struve II, 372 ff. Wattenbach in der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 22, 72). Gestorben ist er vor 1476; seine Verdienste ehrte Friedrich I. der siegreiche von der Pfalz durch eine lateinische Grabschrift in Distichen (Quellen und Erörterungen zur baierischen und deutschen Geschichte II, 80, vgl. auch III, 43, 130). Ob aber der Dr. med. Hans M., welcher 1468 mit dem Grafen Eberhard von Würtemberg eine Fahrt ins gelobte Land unternahm (Röhricht und Meisner, Deutsche Pilgerreisen, S. 486 f. Stälin, Wirtemb. Geschichte 3, 553 ff.) und sich noch 1493 und 1494 als Ulmer Stadtarzt der besonderen Huld dieses Fürsten zu erfreuen hatte (Jäger, Ulm im Mittelalter S. 451), ein Sohn von ihm war, scheint in hohem Grade zweifelhaft. Denn in der Matrikel der Universität Heidelberg (ed. Toepke, Heidelberg 1884) werden zwar 3 Söhne Heinrichs, Albert, Johannes und Heinrich (Bd. I, 294, 324, 335), als intitulirt genannt, Johannes aber gerade zu einer Zeit (26. August 1468), als sich jener Dr. Hans M. fern von Deutschland befand.

Heinrich Mynsinger von den Falken, Pferden und Hunden, herausgegeben von Dr. K. D. Haßler, Stuttgart 1863, 71. Publication des Litterarischen Vereins. – H. Meisner in der Zeitschrift für deutsche Philologie 11, 480 bis 482.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 146. Z. 10 v. o. l.: Grafen Ludwigs oder Grafen Ulrichs. [Bd. 26, S. 832]