ADB:Molenaer, Cornelis
[95] große Noth gerieth. Nach seinem Tode nahm man sich nicht einmal die Mühe, sein Todesjahr der Kunstgeschichte aufzubewahren. Im J. 1564 wurde er in die Gilde seiner Vaterstadt aufgenommen. In seiner letzten Zeit fristete er sein Leben, indem er um niedrigen Taglohn anderen Künstlern die Hintergründe malte. Seine Bilder sind sehr selten. Das Berliner Museum besitzt eine waldige Landschaft, zu der die Plünderung des Reisenden nach Jericho (aus dem Gleichniß des barmherzigen Samariters) die Staffage bildet. Die beiden Bilder des Braunschweiger Museums mit Flußlandschaften, die früher ebenfalls unserem Künstler zugeschrieben wurden, führen jetzt den Namen Nicolas Molenaer, der 1676 gestorben ist. Einzelnes ist auch gestochen worden, doch ist bei Stichen oft schwer nachzuweisen, ob sie wirklich nach Bildern des Cornelis ausgeführt worden sind. Der nachfolgende Künstler gehört seiner Familie nicht an.
Molenaer: Cornelis M., Landschaftsmaler, geb. zu Antwerpen um 1540, † ebenda um 1589. Er hatte den Beinamen Strabo, oder Neel de Scheeler (der Schielende). Man schätzte dessen Landschaften, besonders den Baumschlag und legte einen Nachdruck darauf, daß er seine Bilder ohne Zuhilfenahme eines Malerstocks ausführte. Aus seinem Leben weiß man nichts zu erzählen, als daß er sich später dem Trunk ergab und damit seine Kunst vernachlässigte und in eine- van Mander. Immerzeel. Michiels VI.