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ADB:Michael de Leone

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Artikel „Leone, Michael de“ von Wilhelm Wattenbach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 299, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Michael_de_Leone&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 08:30 Uhr UTC)
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Band 18 (1883), S. 299 (Quelle).
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Leone: Michael de L., war der Sohn des Konrad Jud oder Judde, aus einem bekannten Mainzer Patriziergeschlechte, eines Rechtsgelehrten, der in Würzburg heimisch geworden war, nannte sich aber nach seinem Hof zum Löwen in Würzburg. Nach fünfjährigen Studien in Bologna wurde er Canonicus am Neumünster und Protonotar der Bischöfe Otto von Wolfskehl (1333–1345) und Albrecht von Hohenlohe (1345–1372), starb aber selbst schon am 3. Jan. 1355. Sein Andenken hat sich erhalten durch die von ihm hinterlassenen Sammelbände, welche u. a. auch deutsche Gedichte und geschichtliche Aufzeichnungen enthalten. Roh in Stil und Sprache, enthalten sie doch werthvolle Nachrichten über das Würzburger Bisthum, besonders den von ihm gerühmten Bischof Otto, und über Ereignisse seiner Zeit; er ist eifriger Anhänger Karls IV. und fanatischer Feind der Juden. Auch die angebliche Grabschrift Walthers von der Vogelweide hat er aufgezeichnet. Nachdem Gropp 1741 in der Collectio Scriptt. Wirceb. seine Aufzeichnungen benutzt und größtentheils abgedruckt hatte, sind sie von Boehmer, Fontes, I, 451–479, vgl. Vorr. S. XXXIV, nach der Handschrift berichtigt und leichter zugänglich gemacht.

Vgl. Ottokar Lorenz, Deutschlands Geschichtsquellen (2. Aufl.) I, S. 128–131. – A. Ruland: 1) Die Würzburger Handschrift der königl. Universitäts-Bibliothek zu München, Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, Bd. XI, Heft 2 und S. 1–108, und 2) Beschreibung der sogen. Ebracher Handschrift des Michael de Leone ebendas. Bd. 13. An erster Stelle hat Ruland die Polizeiordnungen des B. Otto von Wolfskehl abdrucken lassen.