ADB:Meckenem, Israel van
Passavant bringt sie auf die Zahl 267, die noch nicht erschöpfend ist); diese Blätter stellen in der Hauptsache religiöse Gegenstände vor, jedoch hat er auch Vorwürfe aus dem Leben und eine ziemliche Anzahl Ornamente geliefert. Er scheint sich bei Franz von Bocholt ausgebildet zu haben; jedenfalls besaß er Platten dieses Stechers, die er dann mit seinem eigenen Monogramm versah. Copirt hat er viel nach Schongauer, ferner nach Dürer. Uebrigens sind seine Stiche, vom Kunstwerth betrachtet, unbedeutend; er verstand sich weder auf correcte Zeichnung noch auf Perspective, und seine Figuren sind zu mager und unbeholfen. Am meisten befriedigt er deshalb im Ornament, und seine sittenbildlichen Darstellungen haben Werth für die Culturgeschichte der [154] Zeit. Er stellte auch sein und seiner Frau Ida Bildniß auf einem Stiche dar (Bartsch Nr. 1); der bärtige Kopf mit Turban (B. 2), der unterzeichnet ist: Israel van Mechenem Goltsmit, stellt nicht ihn, sondern ein beliebiges Porträt vor, und die Unterschrift bedeutet blos den Verfertiger.
Mechenem: Israel von M., Goldschmied und Kupferstecher, war zu Bocholt in Westfalen ansässig und scheint einer bereits im J. 1407 daselbst nachgewiesenen Familie zu entstammen. Im J. 1482 wird er zuerst in den städtischen Urkunden erwähnt; in den Jahren 1487, 1488, 1497 und 1498 kommen Ausgaben darin vor für Silberarbeiten, die M. geliefert. Er starb den 11. November 1503 zu Bocholt. M. hat eine sehr große Anzahl wegen ihres Alters sehr gesuchter Stiche geliefert (