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ADB:Mechel, Christian von

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Artikel „Mechel, Christian von“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 153, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mechel,_Christian_von&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 17:49 Uhr UTC)
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Mechau, Jacob Wilhelm
Band 21 (1885), S. 153 (Quelle).
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Mechel: Christian von M., Kupferstecher, geb. zu Basel 1737, † zu Berlin 1818. Ursprünglich zum geistlichen Stande bestimmt, weihte er sich, seinem Genius folgend, der Kunst. Nachdem er bei der Künstlerfamilie Preisler in Nürnberg den ersten Kunstunterricht genossen hatte, begab er sich 1757 nach Paris, wo er sich unter der Leitung des berühmten Wille zum Kupferstecher herausbildete. Verschiedene ihm aufgetragene Arbeiten hielten ihn bis 1764 in der französischen Metropole zurück. Nach seiner Rückkehr wurde er Mitglied des großen Rathes in seiner Vaterstadt, doch machte er sich schon im nächsten Jahre wieder auf die Reise. Diesmal war Italien das Ziel seiner Sehnsucht. Die großherzogliche Malerakademie zu Florenz ernannte ihn zu ihrem Mitgliede, in Rom wurde Winkelmann sein Freund. Bereichert mit reichlichen Erfahrungen, die ihm das Studium in den italienischen Sammlungen zugeführt hatte, kehrte er in seine Vaterstadt zurück und errichtete daselbst eine Kunsthandlung, die mit einer Zeichen- und Kupferstecherschule in Verbindung stand; da er zugleich Verleger war, so unternahm er die Herausgabe verschiedener illustrirter Werke; so das Galleriewerk von Düsseldorf in zwei Bänden, bei dem es zu bedauern ist, daß immer ganze Wände mit ihren Bildern auf der Kupferplatte dargestellt werden, wobei die kleinen Bilder durch die übermäßige Verkleinerung gar nicht zur Geltung kommen können; dann das Holbeinwerk, in welchem aber der große Meister kaum zu erkennen und zu würdigen ist. Ein Besuch des Kaisers Joseph II. in Basel 1777 war Veranlassung, daß er einen Ruf nach Wien erhielt, wo er die kaiserliche Gemäldegallerie im Belvedere einrichtete und einen Katalog derselben in 4 Bänden herausgab (1783), der indessen für die neue Kunstforschung wenig brauchbar ist. Im J. 1787 kam er wieder nach Basel, besuchte 1789 abermals Rom. Der Ausbruch der französischen Revolution zwang ihn, in seinem Geschäfte auf die veränderten Zeitumstände Rücksicht zu nehmen. In seinem hohen Alter kam er noch nach Berlin, wo ihn die k. Akademie zum wirklichen Mitgliede ernannte, wo ihn auch der Tod ereilte. Außer den Stichen für das erwähnte Holbeinwerk lieferte er noch viele andere, die sich indessen kaum über die Grenze des Mittelmäßigen erheben; sie stellen Bildnisse, schweizer Trachten und allegorische Compositionen dar.

S. Füßli, Allg. Künstlerlex.