ADB:Martini, Ludwig
Eberhard und Ferdin. M.), † am 4. April 1878 in Augsburg, bekam ebenfalls schon in seiner Jugend in den Anfangsgründen der Heilwissenschaft durch seinen Vater Unterweisung und studirte zu Tübingen, wo er auch promovirte und den chirurgischen Preis zuerkannt erhielt. Von da aus begab er sich [514] noch zu weiterer Ausbildung nach Wien, woselbst er zwei Jahre die Vorlesungen und Kliniken der Professoren Friedr. Jäger (Ophthalmologie), Wattmann, Klein, Gaßner etc. besuchte. Darauf bekleidete er in seiner Vaterstadt lange Jahre die Stelle des Hospital- und Oberamtswundarztes und war neben einer bedeutenden vielseitigen Praxis, auch schriftstellerisch thätig; u. A. schrieb er über „Die Unfruchtbarkeit des Weibes“ (Erlangen, 2. vermehrte Auflage, 1874), welche Schrift ihm eine literarische Fehde mit Professor Niemeyer in Tübingen u. A. zuzog und welcher er dann als Erwiderung auf diese Angriffe eine weitere über die Thesis: „Die Anschwellungen und Verhärtungen der Gebärmutter sind nicht unheilbar“ (4. vermehrte Auflage, Augsburg 1876) folgen ließ. Im J. 1870 zog er sich von seiner Praxis nach Augsburg zu seinen Verwandten zurück, wo er 1876 noch sein fünfzigjähriges Doctorjubiläum erleben durfte.
Martini: Ludwig Sebastian M., Dr. med. und chir., geb. zu Biberach am 21. Jan. 1805 (Bruder von