ADB:Leeuw, Willem van der
P. Soutman, welcher viele Gemälde des Rubens in einer malerischen Weise radirt hatte. Auch L. hatte mit Vorliebe Compositionen der flandrischen großen Meister zum Vorwurf gewählt und eine Art in der Behandlung der Radirnadel sich zurecht gemacht, die uns selbst das Colorit der Vorbilder ahnen läßt. Unter den Blättern dieser Richtung ist besonders „Loth mit seinen Töchtern“, „Daniel in der Löwengrube“ und die Folge der großen Jagden, alle nach Rubens, hervorzuheben. Auch Rembrandt’s wunderbare Behandlung des Clairobscur reizte ihn und sein „Tobias, der mit seinem Weibe in einem hohen Gemache weilt“, ist ein Meisterstück in wirkungsvoller Vertheilung von Licht und Schatten. Geschätzt wird auch das Brustbild eines Offiziers mit Federbarett, ebenfalls nach Rembrandt. Eine ganz andere Radirweise bekunden seine Blätter mit Landschaften nach Nieulandt.
Leeuw: Willem van der L., Kupferstecher und Radirer, geb. zu Antwerpen 1603, † um 1665. Sein Lehrer war- v. Immerzeel. Kramm.