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ADB:Leeuw, Gabriel van der

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Artikel „Leeuw, Gabriel van der“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 124–125, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Leeuw,_Gabriel_van_der&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:35 Uhr UTC)
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Leeuw: Gabriel van der L., Maler und Radirer, geb. zu Dordrecht am 11. Novbr. 1643, † ebenda am 3. Juni 1688. Er war ein Schüler seines Vaters Sebastian, der, ein Schüler des Cuyp, ein Thiermaler war, aber später die künstlerische Laufbahn mit einer Beamtenstelle vertauschte. In sehr früher Zeit siedelte Gabriel nach Amsterdam über, wo man seine Bilder, Landschaften mit Thierstaffage, sehr schätzte. Hier ehelichte er die Schwester des Malers David van der Plaats, ließ sich aber deshalb nicht abhalten, seinen Wunsch zu erfüllen und Italien und Rom zu besuchen, wobei er über Frankreich und Turin kam und sich 14 Jahre daselbst aufhielt. Hier ahmte er die Malweise des Castiglione und Rosa da Tivoli glücklich nach und seine Bilder fanden Absatz. In Italien italianisirte er auch seinen Namen und nannte sich Leone. Nachdem er sich noch eine Zeit in Neapel aufgehalten hatte, kehrte er nach Amsterdam zurück, wo indessen jetzt seine Bilder nicht mehr gefielen, weshalb der Künstler wieder nach Italien zurückkehren wollte. Er besuchte Dordrecht, [125] um sich vor der Reise von seiner betagten Mutter zu verabschieden, da aber ereilte ihn der Tod und vernichtete seine Reisepläne. Er hat auch verschiedene Landschaften und Thierstücke mit einer breiten Nadel radirt, van der Kellen beschreibt 24 Blätter von seiner Hand. Sein jüngerer Bruder Peter blieb in Dordrecht, seinem Geburtsorte und ahmte in seinen Bildern Adrian van der Velde nach. Im J. 1669 wurde er in die Malergilde aufgenommen, deren Secretär (oder Regent) er 1678 wurde. Sonstige Nachrichten fehlen.

Houbraken. Immerzeel. Ph. van der Kellen, holl. peintre-graveur.