Zum Inhalt springen

ADB:Lange, Johann Christian

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lange, Johann Christian“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 640–641, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lange,_Johann_Christian&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:00 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 17 (1883), S. 640–641 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Christian Lange in der Wikipedia
Johann Christian Lange in Wikidata
GND-Nummer 116702982
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|640|641|Lange, Johann Christian|l. u.|ADB:Lange, Johann Christian}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116702982}}    

Lange: Johann Christian L., Theologe und Dichter geistlicher Lieder, wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. December 1669 zu Leipzig geboren, [641] wo sein Vater, Johannes L., Konsulent und Advocatus ordinarius war; seine Mutter war eine Schwester des Superintendenten Thomas Ittig in Leipzig (vgl. Bd. XIV. S. 645). Im J. 1685 kam er auf das Gymnasium in Zittau; von 1687 an studirte er in Leipzig und ward 1689 Magister. Er ward hier auch Mitglied des Collegium philobiblicum, über welches Bd. VII. S. 220 unten, zu vergleichen, und trat hierdurch mit Aug. Herm. Francke und dem Kreise desselben in nähere Verbindung. Im J. 1691 verließ er Leipzig in Folge der pietistischen Bewegungen und nahm nun eine Hauslehrerstelle bei dem Superintendenten Joh. Wilh. Petersen in Lüneburg an. Nach Leipzig im Jahre 1694 zurückgelehrt, hielt er dort Vorlesungen; er fühlte sich dann aber doch, vielleicht wieder wegen der pietistischen Streitigkeiten, veranlaßt, Leipzig wieder zu verlassen und ging im J. 1697 mit Gottfried Arnold nach Gießen. Hier wurde er auf Spener’s und Rechenberg’s Empfehlung außerordentlicher Professor der Philosophie und noch in demselben Jahre 1697 ordentlicher Professor der Moral; im J. 1707 erhielt er die Professur der Logik und Metaphysik. Er wirkte auch hier im Francke’schen Sinne und betheiligte sich an den Erbauungstunden, welche im Hause des Professor Joh. Heinr. Majus gehalten wurden. Im J. 1716 ward er Superintendent und Hofprediger in Idstein und in demselben Jahre erwarb er die theologische Doctorwürde. Als im J. 1722 die idsteinischen und saarbrückischen Lande vereinigt wurden, ward er Generalsuperintendent über sie; im J. 1728 erhielt er auch die Inspection über Usingen, in dieser Stellung erreichte er ein hohes Alter und starb, fast 87 Jahre alt, am 16. December 1756. – Seine geistlichen Lieder hat er großtentheils während eines Aufenthalts in Lüneburg bei Petersen gedichtet; er dichtete hier auch deutsche Lieder nach den lateinischen Petersen’s, wie auch umgekehrt Petersen deutsche Lieder von ihm in lateinische Verse brachte. Von der überschwenglichen Weise Petersen’s findet sich auch in Lange’s Liedern etwas. Freylinghausen hat in den ersten Theil seines Gesangbuches vier Lieder Lange’s, die aber schon früher gedruckt waren, aufgenommen; einige seiner Lieder, deren Zahl im ganzen 27 gewesen sein soll, finden sich noch in Gemeindegesangbüchern.

Wetzel, Analecta hymnica, II. S. 472–479. Rotermund zum Jöcher, III. SP. 1219–24. Meusel. Lexikon, VIII. S. 37–45. Meusel u. Rotermund geben das lange Verzeichniß seiner Schriften, unter denen auch pseudonyme sind. Koch, Gesch. d. Kirchenliedes u. s. f., 3. Aufl., 4. Bd.. S. 398 bis 400.