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ADB:Kink, Rudolf

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Artikel „Kink, Rudolph“ von Johann Baptist von Hoffinger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 770, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kink,_Rudolf&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:30 Uhr UTC)
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Kink: Rudolph K., Historiker, geb. am 24. März 1822 zu Kufstein, ein Sohn des dortigen kaiserlichen Landrichters, und † am 20. August 1864 zu Netters bei Innsbruck, wo er zur Erholung weilend unerwartet in sanftem Schlummer vom Tode überrascht wurde. Er hatte in Innsbruck, Padua und Wien studirt, war in den Justizdienst beim Landgericht Reutte getreten, bald aber in die Administration zum Tiroler Gubernium, dann in das Cultus-Unterrichtsministerium berufen, später zum Landrath in Troppau, endlich zum Statthaltereirath in Triest befördert worden. Seine ausgezeichneten Leistungen in der Studienverwaltung wurden mit dem Orden der eisernen Krone anerkannt. Trotzdem ist es zu bedauern, daß er durch den Dienst gehindert wurde, sich ganz der Geschichtsforschung zu widmen, auf die ihn Albert Jäger geführt hatte. Rühmt ihm doch sein akademischer Nekrologist (K. war seit 1854 correspondirendes Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften) nach, daß er sich „durch fleißige Forschung, gründliche Quellenkenntniß und kritische Benützung derselben eine bleibende Stelle unter den Geschichtsforschern des Vaterlandes erworben hat“. Seine meist auch durch ideale Auffassung, unabhängiges Urtheil und schöne Darstellung ausgezeichneten Schriften sind die nach seinen in Innsbruck gehaltenen freien Vorträgen redigirten: „Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich“, Innsbruck 1850, ferner „Margarethe Maultasch“ (in I. V. Zingerle’s Phönix 1850 ff.); „Der Codex Wangianus“ (5. Bd. der Fontes rerum Aust. 1854); „Mittheilungen aus dem Matrikelbuche der rhein. Nation an der Wiener Universität“ (in den 1852er Sylvesterspenden der vaterl. Geschichtsfreunde); „Die Rechtslehre an der Wiener Universität“, Wien 1853 und besonders die „Geschichte der kaiserl. Universität zu Wien“, 2 Bde., Wien 1854. – In Triest, von allen Geschichtsquellen entfernt, widmete er seine Mußestunden philosophischen, namentlich psychologischen Fragen, da sein edler Geist nicht müde ward über die Bestimmung des Menschen und die Unsterblichkeit der Seele nachzudenken. K. war einer der hoffnungsvollsten Gelehrten des wiedergeborenen Oesterreich, glücklicher Familienvater und Liebling aller Kreise, in denen er sich bewegte.

K. v. Erhart, Rudolph Kink im 1. Bde. des 1865er Jahrg. von Oestr. Revue. – Almanach d. kais. Akad. d. Wissensch. 1865, S. 157. – v. Wurzbach, Biogr. Lex. 11. Bd. S. 273.